Geschichte geschrieben

Nachdem das erste Playoffspiel gegen Floorball Albis am letzten Samstag auswärts gewonnen werden konnte, hatten die Damen des UHC Riehen nun das grosse Ziel, auch das zweite Spiel zu gewinnen, um so auch das mögliche dritte Spiel am Sonntag in Zürich zu umgehen.

Etwas nervös starteten die Riehenerinnen in diese Partie, da konnte das sehr junge Team die fehlende Erfahrung in einem solch wichtigen Spiel nicht verbergen. Albis konnte die kleinen Unsicherheiten ausnutzen und erzielte nach fünf Minuten die Führung zum 0:1. Nun war es an der Zeit, etwas besser in die Partie zu finden, was den Riehnerinnen auch gelang. In der 9. Minute konnte Norina Reiffer die Partie ausgleichen und nur wenige Zeigerumdrehungen später ihre Farben mit einem weiteren Tor in Führung bringen. Mit dem sehenswerten Tor zum 3:1 liess sich im Anschluss auch Amélie Strebel in die Torschützenliste eintragen. Kurz vor der ersten Drittelspause nutzte Albis eine ihrer wenigen Chancen und verkürzte noch auf 3:2. Dieser Treffer war etwas ärgerlich, aber sicherlich nicht unverdient. Verändert hatte sich dadurch jedoch nicht viel, es galt weiterhin, das Tempo hochzuhalten, wenige Fehler zu machen und den Gegner somit vor Probleme zu stellen. Bereits kurz nach der Pause erwies sich diese Taktik als die richtige, Meret Fricker und Leonina Rieder schossen die Tore zum 4:2 und 5:2. In der Niederholzhalle erwachte das Publikum langsam und feuerte ihr Team etwas lauter an. Auch der Anschlusstreffer zum 5:3 konnte der guten Stimmung in der Halle nicht schaden. Bei diesem Spielstand blieb es auch bis zur zweiten Pause. Der Trainer stellte nun sein Team darauf ein, dass Floorball Albis in den letzten zwanzig verbleibenden Spielminuten alles nach vorne werfen würde, um sich gegen das drohende Ende der Saison zu wehren. Wie angekündigt trat der Gegner nun aggressiver auf, in Verlegenheit bringen konnten sie den UHC aber nicht wie geplant. Auf der anderen Seite liess aber auch die Chancenauswertung von Riehen den Gegner weiter hoffen und die Fans verzweifeln. Mit nun vier Feldspielerinnen und ohne Torhüterin wollte sich Albis nochmals in die Partie zurückkämpfen und dies wollte gelingen. Bereits zwei Minuten vor Ende des Spiels gelang ihnen der Ausgleich zum 5:5. Das Spiel wieder offen, die Zuschauer auf der Tribüne am Verzweifeln, es drohte die Verlängerung, welche wenig später Tastsache wurde. «Sudden Death» war nun angesagt, auf Deutsch: das nächste Tor entscheidet über Sieg oder Niederlage. Die letzten Kräfte wurden mobilisiert und auf beiden Seiten war die Anspannung spürbar. Beim Bully an der Mittellinie herrschte Totenstille in der Halle, ein Pfiff erfolgte. Riehen konnte den Ball für sich gewinnen und behaupten, ein Pass in die Tiefe, eine Drehung später und schon stand Vera Fries allein vor dem leeren Tor, liess ich nicht zweimal bitten und versenkte den Ball in den Maschen. Die Dämme brachen in der Halle, die Riehenerinnen stapelten sich zu einem grossen Menschenhaufen auf dem Feld und auf der Tribüne wurde ausgiebig gefeiert. Sie haben Geschichte geschrieben, sie stehen in den Halbfinalplayoffs um den Schweizermeistertitel. Dies gelang noch keinem Team des UHC Riehen und ist der grösste Erfolg in der Vereinsgeschichte. Im Halbfinal wartet nun auf die Damen mit Unihockey Berner Oberland ein grosser Brocken, aber zu verlieren haben die Riehnerinnen nichts, die Geschichte soll noch etwas weiter gehen.

Tor: Rebecca Junker, Sarah Trümpy
Feldspielerinnen: Vera Fries, Romina Kilchhofer, Julia Kopp, Norina Reiffer, Meret Fricker, Céline Leiggener, Lena Messmer, Leonina Rieder, Cécile Erbsland, Amélie Strebel
Trainer: Marc Spitzli
Verletzt/Abwesend: Sarah Kuhn, Nadja Kuhn, Joséphine Strebel, Aster Wolf

Autor des Berichts: Marc Spitzli