Nach einigen vor allem offensiv weniger überzeugenden Spielen nahmen sich die Riehener vor, ihre alten Stärken wieder besser zur Geltung zu bringen. Mit einem konsequenten Fore-cheking wollte man den ersten Gegner, die Sharks aus Münchenstein, bereits in dessen ei-gener Platzhälfte an einem erfolgreichen Spielaufbau hindern. Dies gelang auch gar nicht schlecht – allerdings hatten auch die Münchensteiner in die Trickkiste gegriffen: Mit einer von dieser Mannschaft bisher unbekannten Aggressivität und mit schnellem Konterspiel stellten die Baselbieter die Riehener Defensive auf die Probe. Es entwickelte sich ein ausgegliche-nes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Dass es zur Pause aus Riehener Sicht 0:2 stand, war einerseits auf die nach wie vor vorhandenen Ladehemmungen der Riehener Stürmer, andererseits auf zwei schöne, aber doch eher glückhafte Backhandtore der Münchensteiner zurückzuführen.

Die zweite Halbzeit begann mit einer Reststrafe gegen Münchenstein. Und diese nutzen die Riehener nach einem schönen Spielzug zum Anschlusstreffer durch Chris Egli. Und kurz darauf stand es nach einem schnell ausgeführten Freistoss von Florian Schmid 2:2. Der Knoten schien geplatzt. Doch wieder kehrte das Spiel: Mit zwei Kontertoren stellten die Mün-chensteiner den 2-Tore-Vorsprung innerhalb kurzer Zeit wieder her. Die Riehener bewiesen aber Moral und kämpften sich abermals ins Spiel zurück. Ein sehenswerter Hocheckschuss von Daniel Strasser zum 3:4 läutete eine spannende Schlussphase ein. Der UHCR drückte auf den Ausgleich – in der letzten Minute mit einem sechsten Feldspieler an Stelle des Tor-hüters. Doch alles nützte nichts, die Münchensteiner retteten den Sieg über die Zeit.

Die Mannschaft aus Pratteln ist in dieser Saison der Punktelieferant Nr. 1 in der Gruppe. Aus zwölf Spielen hatte sie vor dem Spiel gegen Riehen nur gerade zwei Unentschieden erspielt. Diese Tatsache einerseits, die guten Erinnerungen an das 7:0 aus dem Hinspiel andererseits liessen die Spieler des UHCR trotz der Niederlage gegen Münchenstein zuversichtlich in diese Partie gehen. Und die Zuversicht wurde bald weiter gestärkt: In regelmässigen Ab-ständen trafen die Riehener ins gegnerische Netz; zur Pause stand das Skore bei 5:0 Tref-fern. Zur zweiten Halbzeit traten die Riehener mit dem Ziel an, das „Stängeli“ voll zu machen. Und auch dies gelang – mit einem 11:0 wurde der Gegner regelrecht gedemütigt. Dass man den Prattelern nicht den Hauch einer Chance liess, bewies auch die Reaktion des Riehener Torhüters Daniel Bertrand: Selten freute er sich über einen Shutout so wenig – kam doch kaum einmal ein Ball auf sein Gehäuse geflogen.

Ob das Fanionteam des UHC Riehen mit diesem Erfolg auf die Schiene des Erfolges zu-rückgekehrt ist? Eines ist sicher: Das Spiel gegen Pratteln darf nicht als Gradmesser dienen. Im Heimturnier, das am 27. Februar in der Niederholzhalle stattfindet, warten wieder härtere Brocken: Zum einen der UHC Aarwangen, der vier Spiele vor Saisonende bereits als souve-räner Gruppensieger feststeht. Und zum anderen die Squirrels aus Ettingen – einem nächs-ten Derby-Gegner also.

Der UHC Riehen spielte wie folgt:
Tor: Daniel Bertrand
Verteidigung: Remo Notter, Milan Lazic; Alain Schlatter, Niggi Wunderle
Sturm: Chris Egli (1/1), Benjamin Frey (0/3), Sebastian Manger (0/1), Christoph Niederberger (0/1), Michael Obrecht,, Florian Schmid (1/4), Daniel Strasser (1/1), Jan Süss

von Niggi Wunderle