Wechselbad der Gefühle an der Schlussrunde

UHC Riehen – Waldenburg Eagles 4:4 (4:1)
Der Start für die Riehener war denkbar schlecht: Lukas Strickler im Tor musste bereits in den ersten zwei Minuten in extremis eingreifen, doch er verbaute den Gegnern die Führung zum 0:1. Diese schien dann greifbar nahe, als Patrick Buder eine Zweiminutenstrafe wegen zu kleinem Abstand kassierte. Doch das Boxplay der Riehener funktionierte wieder einmal überragend und in den zwei herausgespielten Kontern konnten die Tore zum 1:0 und zum 2:0 erspielt werden. Kurz nach Ablauf der Strafe wurde nochmal ein Konter gefahren und die Führung sogar auf 3:0 ausgebaut. Dieses Resultat blieb nun so stehen bis etwa zur 18. Minute. Dann bekamen die Riehener einen Freistoss zugesprochen, den Matthias Keller mehr oder weniger glücklich verwertete und so die Platzherren sogar mit 4:0 in Front brachte. Doch kurz vor der Pause erzielte der Gegner mit einem wuchtigen Schuss noch den Anschlusstreffer. Wäre dieser Treffer nicht gefallen, die Partie hätte mit Sicherheit einen anderen Verlauf genommen. Nach der Pause wähnte sich der eine oder andere Spieler wohl schon im darauf folgenden Spiel gegen Frenkendorf und vergass dabei seine aktuellen defensiven und offensiven Aufgaben. Die Riehener waren plötzlich völlig von der Rolle und der Treffer zum 4:2 war damit folgerichtig. Nach diesem Gegentor wurden die Blöcke umgestellt, doch die erhoffte Entscheidung traf nicht ein; im Gegenteil: Die Waldenburger konnten auf 4:3 verkürzen. Diese spürten nun, dass noch etwas drinlag und warfen alles nach vorne, allerdings nicht mit der ganzen Konzentration. Doch die vor der Pause so souveränen Riehener Konter wurden allesamt verstolpert oder kläglich vergeben. So blieb es spannend. In der vorletzten Minute bekam Michael Linder eine äussert zweifelhafte Strafe; erneut wegen zu geringem Abstand. Diese Strafe wurde von den Waldenburgern postwendend in ein Tor umgemünzt; es stand nun 4:4. Riehen warf noch einmal seine ganze offensive Power in die Waagschale, doch es reichte nicht mehr, es blieb beim Unentschieden, womit man die Chancen auf den dritten Rang bereits im ersten Spiel vergab.

UHC Riehen – UHC Frenkendorf-Füllinsdorf 9:5 (4:4)
Nach dem Punktverlust im ersten Spiel war nun Lockerheit und „Kehraus“-Stimmung angesagt; dachten viele. Die Frenkendorfer hatten noch eine kleine Chance auf den 2. Platz und wollten diese unbedingt wahrnehmen. Doch mit ihrer provokativen Spielweise bissen die Spieler auf Granit. Mit einigen aggressiven Attacken versuchten die Gegner, die Riehener einzuschüchtern, aber diese gaben munter zurück. So entwickelte sich ein ruppiges Spiel, das vom Schiedsrichter absolut nicht unter Kontrolle gehalten werden konnte. Spielerische Glanzpunkte gab es keine. Kontertore seitens der Frenkendorfer, Freistosstore auf Seiten der Riehener; Frenkendorf immer in Führung, 0:1, 1:3, 2:4. Doch kurz vor der Pause konnte der Ausgleich realisiert werden. Nach der Pause gingen die Riehener erstmals in Führung und konnten diese prompt behaupten. Mit einem herrlichen Backhandschuss von Linder konnte man gar das 8:4 erzielen. Danach konnten noch einmal alle Spieler ihr Bestes geben, nachdem man zuvor nur mit zwei Linien gespielt hatte. Dabei resultierte nur ein Gegentreffer und ein Powerplaytor nach sieben gespielten Sekunden in Überzahl; Pascal Zünti erwischte den Torhüter exakt zwischen den Beinen. Danach versuchten die Riehener noch mit aller Kraft das „Stängeli“ zu schaffen, mit gütiger Unterstützung der Gegnerschaft, die noch eine Strafe kassierten, doch die vierzehn verbleibenden Sekunden waren zu wenig; es blieb beim 9:5.

Damit ging eine spannende – um nicht zu sagen: dramatische – Runde zu Ende, die auch den Schlussstrich unter eine durchaus sehenswerte Meisterschaft zog. Wenn man das Potential des extrem breiten Kaders jedoch besser ausgeschöpft hätte, wäre der dritte oder gar der zweite Platz durchaus dringelegen und angesichts der Leistungen in den Spitzenspielen (6:6 gegen BS United, 9:5 gegen Frenkendorf, 4:5 gegen ein überfordertes Flüh) durchaus verdient gewesen. Doch man darf gegen die „schwachen“ Gegner keine Nerven zeigen und muss auch dort sein Spiel durchziehen und diese Punkte nach Hause fahren. Gelingt dies in der kommenden Saison besser, so darf mit einer Verbesserung zu rechnen sein.