Unnötige Niederlage und Shutout

UHC Riehen – UHC Sharks Münchenstein 3:4 (2:0)

Die Riehener waren von Beginn weg das bessere Team. Sie erarbeiteten sich ein deutliches Chancenplus, doch dieses konnte nicht in einen Vorsprung umgemünzt werden. Erst nach einem feinen Sololauf von René Gärtner und einem seiner berühmten Backhandschüsse schlug sich die Überlegenheit auch im Resultat nieder. Osswald erhöhte kurz vor der Pause noch auf 2:0; er profitierte von einer Verzweiflungstat Gerbers, der den Ball wegschlug und so den Torschützen optimal lancierte. Gerber selbst betonte im Pauseninterview, dass dieser Schlag gewollt war. Nachdem Trainer Schmid die Riehener auf die zweite Hälfte eingestimmt hatte, ging es Schlag auf Schlag: Nach ungefähr vier Minuten Anrennen gelang den Baselbietern der Anschlusstreffer. Diesen beantwortete Schmid mit einem feinen Sololauf, bei dem er den aktuellen Trainingsrückstand wettmachte, indem er – wie zu alten Zeiten im Training – seine Gegner stehen liess und eiskalt zum 3:1 einschob. Es folgte der weniger schöne Teil des Spiels: In der 12. Minute stolperte ein Münchensteiner Fuss voran in den Ball und spedierte diesen mit dem Hallenschuh am verdutzten Bertrand vorbei ins Tor. Mangels Hintertorkamera konnte dem Münchensteiner keine Absicht unterstellt werden, deshalb zählte der Treffer. Riehen gab nicht auf: Sie kämpften darum, das vierte Tor zu erzielen und waren einige Male auch kurz davor, den Ball zu versenken. Doch es kommt alles anders als man denkt. Vier Minuten vor dem Abpfiff gab ein Münchensteiner einen verzweifelten Sonntagsschuss ab, der seinen Weg via Niederberger ins Riehener Gehäuse fand. Und Sekundenbruchteile vor Schluss verirrte sich derselbe Ball – erneut via Niederbergers Fuss – noch einmal hinter Bertrand; dass dies für den Ball gefährlich ist, wusste dieser freilich nicht. Und so kam es, wie es nicht hätte kommen sollen. Der Ball wurde von Bertrand malträtiert, die siegessicheren Riehener Bemühungen von den Münchensteinern zertreten und schliesslich blieb nur noch das Wundenlecken und die Hoffnung, dass im zweiten Match alles besser kommen würde.

UHC Riehen – Squirrels Ettingen-Laufen 5:0 (2:0)

Und es kam alles besser. Bereits in der dritten Minute zeigte sich Schmid von seiner besseren Seite, nämlich der Rückseite, die er frech sämtlichen Ettingern zeigte und ihnen auf und davon marschierte, im Wissen, gleich den Führungstreffer zu erzielen. So kam es dann auch. Danach verlegte sich Riehen auf die Defensive, die sich gewohnt stark präsentierte. Notter, Gerber, Schlatter und Schwarz blieben über die ganzen 40 Minuten hinweg fehlerfrei und zeigten sich in bester Offensivlaune: Beispiel dafür war Andi Schwarz, der in der 14. Minute in noch nie dagewesener Manier vors Tor stürmte und dort den mustergültigen (Backhand-)pass von Gärtner direkt ins Kreuz hämmerte. Dem gegnerischen Torhüter blieb das verwunderte „Boah“ im Halse stecken, und das war auch gut so; es wäre sowieso von Schwarz‘ Jubel niedergeschrien worden. Nach dem Pausentee begann Riehen dann zu kombinieren. In der 25. Minute schloss Osswald eine Traumkombination über alle sechs verfügbaren Stationen ab; der selbstlose Burki bediente ihn vor dem Tor mit einem Querpass, der seinesgleichen sucht. Osswald brauchte nur noch einzuschieben. Es folgte der unschönste Teil der Gala-Vorstellung: Niederberger kassierte eine Fünf-Minuten-Strafe, weil er seinen Gegner in bester Brünig-Manier zu Boden beförderte. Die Tatsache, dass eine solche Landung in der Halle mangels Sägespänen sehr hart ist, war dann ausschlaggebend für das strenge Verdikt. Doch Riehen zeigte sich von seiner besten Seite. Mit einer Glanzparade fischte Bertrand einen Ettinger Schuss aus dem Kreuz und lancierte sogleich Osswald, der leichtes Spiel hatte und den vierten Treffer markierte. Damit verbuchte der Torhüter seinen ersten Assist. Der Schlusspunkt war demjenigen vorbehalten, der das Score eröffnete: Schmid wurde von Niederberger bedient und drückte aus 15 Metern ab. Sein Schuss war zwar grundsätzlich nicht unhaltbar, jedoch passte in diesem Spiel einfach alles zusammen und so fand der Ball seinen Weg ins Tor. Dieses Tor steht sinnbildlich dafür, dass ein Spieler auch ohne Training Tore schiessen kann, weshalb der Autor seinen Präsidenten als Vorbild nimmt und sich für die kommenden Trainings abmeldet 😉

Anzufügen bleibt, dass Ettingen nur mit drei Spielern angetreten wäre, und deshalb forfait geben musste. Dem Bericht des zweiten Spiels darf der geneigte Leser somit nicht allzu grossen Glauben schenken. Der Autor erfand diese Story in der Hoffnung, dem Leser unterhaltsame Minuten geboten zu haben, um ihn nicht mit einem öden „Wir haben 5:0 gewonnen – Ettingen kam nicht“-Gelaber zu nerven. Falls sich der Leser ge- oder enttäuscht fühlt, so entschuldige ich mich für den angerichteten psychischen Schaden und verspreche, in Zukunft immer bei der ganzen (langweiligen) Wahrheit zu bleiben, sofern der Blick nicht Unterschriften sammelt, um mich zum Lügen zu zwingen. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.