Kein Glück in Brugg

Powermäuse Brugg – UHC Riehen 12:10 (7:3, 2:1, 3:6)

Vor dem Spiel waren sich alle einig: An diesem Tag lag der erste Sieg gegen die Aargauerinnen in der Luft. Mit grossen Vorsätzen war man ins Spiel gestartet, dessen Anfang man dann komplett verschlief. Brugg eröffnete in der 3. Minute das Score und powerte gleich weiter. Bis zur 14. Minute stand es 0:6 und die Riehenerinnen hatten erst einen einzigen harmlosen Torschuss zu verzeichnen. In der 15. Minute staubte dann Katharina Ott vor dem Tor einen Abpraller ab und traf zum ersten Mal für die Riehenerinnen. Das Riehener Spiel war äusserst statisch, die Pässe kamen kaum an und in der Defensive herrschte zeitweise das nackte Chaos. Dennoch trafen wiederum Katharina Ott und Norina Martig zum Stand von 3:7. Mit diesem Resultat ging es dann auch in die Pause, dies aber nur, weil vier Sekunden vor der Sirene Brugg einen Penalty nicht an der gut reagierenden Torhüterin Junker vorbei brachte. Die daraus resultierende Unterzahlsituation war bereits überstanden, als Susi Hubler Norina Martig bediente, die das 4:7 erzielte. Doch nur zwei Minuten später stand es bereits 4:8 und nach Hublers Pfostenschuss und dem Eigentor von Norina Martig war Brugg nach 37 Minuten scheinbar uneinholbar in Führung. Es folgte nun der unrühmliche Auftritt des Schiedsrichters, der zuerst Nina Rothenhäusler wegen Reklamierens auf die Strafbank verbannte. Doch 36 Sekunden später nahm er den Bruggerinnen den Vorteil gleich wieder weg, indem er eine der Gelben Mäuse wegen Stossens schickte. Und nur weitere 21 Sekunden später schickte er die zweite Bruggerin wegen Stossens, diesmal völlig aus der Luft geholt. So konnten die Riehenerinnen nach der Pause über zwei Minuten in Überzahl agieren, doch sie brachten nichts Zählbares zustande. Der Pfostenschuss von Norina Martig war das Höchste der Gefühle. Und nur eine Minute später wurde wieder eine Riehenerin für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, weil sie den Schiedsrichter darauf hinwies, dass sie die Gegnerin am Schienbein getroffen hatte. Doch die Unterzahl führte nicht zum Brugger Stängeli, sondern zum Unterzahltor von Norina Martig, die gleich mit dem Ball ins Tor flog. Und eine Minute später war die Hoffnung endgültig zurück, als wiederum Norina Martig nach einem mustergültigen Pass von Nina Rothenhäusler auf 6:9 stellte. Es blieben noch 14 Minuten zu spielen. Riehen drückte nun aufs Tempo, Brugg schien stehend k.o. zu sein. Sie versuchten ihr Glück nun über die Seiten und kamen nur zu wenig brenzligen Situationen. Doch als der Pass einmal zur Mitte kam, lenkte ihn Felicitas Manger unglücklich ins eigene Tor ab; 6:10. Ein penaltyreifes Foul mit anschliessender Betreuer-Abmahnung und volle elf Sekunden später war Riehen wieder dran. Nina Rothenhäusler versenkte den ausgesprochenen Freistoss in Knipser-Manier zum 7:10. Die selbe Nina Rothenhäusler kassierte eine Minute später eine diskussionswürdige Strafe wegen Stockschlags, die Brugg zum 7:11 ausnützte. Doch sie waren nun definitiv am Boden. Susi Hubler und Norina Martig verkürzten bis eine Minute vor Schluss bis auf 10:11, das Ausgleichstor war eine Frage der Zeit. Doch genau in dieser Zeit sprach der Schiedsrichter die dritte Strafe gegen Nina Rothenhäusler aus, wegen eines Stockschlags. Damit war klar, dass es nun noch ein Wunder brauchen würde. Und eben dieses Wunder traf nicht mehr ein. Brugg verwaltete den Ball geschickt und mit der Schlusssirene erzielten sie gar noch das 10:12. Ein unglückliches Ende dieses Spiels, das spannender nicht hätte sein können.

Es bleibt zu erwähnen, dass der Unparteiische sehr viel zu dieser Spannung beigetragen hat, seine Entscheide hatten nicht die Linie und Konsequenz, die man sonst von ihm kennt. Allerdings steht in den Sternen, ob die Riehenerinnen noch einmal zurück gekommen wären, wären sie nicht von diesen Entscheiden aufgeweckt worden.

Noch ein Wort zum Kanton Aargau: Vielen Dank den Brugger Anhängern, die ein wenig Stimmung in die Kaserne gebracht haben, eine Friedhofstimmung wäre unerträglich gewesen. Vielen Dank auch den weiss besockten Cruisern, die spätnachts noch vor dem Burger King auftauchten und viel zur Ablenkung und Belustigung der Spielerinnen beigetragen haben.

Powermäuse Brugg – UHC Riehen 12:10 (7:3, 2:1, 3:6)
MZH Kaserne. – 25 Zuschauer. – Tore: 3. 1:0, 6. 2:0, 8. 3:0, 10. 4:0, 11. 5:0 (Ausschluss Ott), 14. 6:0, 15. Ott (Hubler) 6:1, 16. 7:1, 17. Ott (Hubler) 7:2, 19. Martig (Manger) 7:3, 32. Martig (Hubler) 7:4, 34. 8:4, 37. 9:4 (Eigentor Martig), 45. Martig (Rothenhäusler; Ausschluss Hubler!) 9:5, 47. Martig (Rothenhäusler) 9:6, 51. (50:22) 10:6 (Eigentor Manger), 51. (50:33) Rothenhäusler (Martig) 10:7, 53. 11:7 (Ausschluss Rothenhäusler), 55. Hubler (Martig, Ausschluss Brugg) 11:8, 56. Martig (Rothenhäusler) 11:9, 59. Hubler (Martig) 11:10, 60. (60:00) 12:10. Strafen: 4×2′ gegen Brugg, 6×2′ gegen Riehen. Bemerkungen: 6. Lattenschuss Brugg, 20. Brugg verschiesst Penalty, 36./44./50. Pfostenschüsse Riehen, 53. Time-Out Riehen, 59. Time-Out Brugg.
UHC Riehen: Rebecca Junker (Tor), Melanie Ott (Tor); Susi Hubler, Noemi Kern, Felicitas Manger, Norina Martig, Katharina Ott, Nina Rothenhäusler.