Man hatte sich viel vorgenommen. Schliesslich hatte man eine lange Anreise, die man nicht auf sich nehmen wollte, nur um eine Niederlage zu beziehen. Dementsprechend startete Riehen konzentriert in die Partie und konnte das Geschehen ausgeglichen gestalten. Das erste Drittel war geprägt von vielen Strafen, die mit einem geschickteren Verhalten nicht nötig gewesen wären. Muotathal, angetrieben von elend laut hupenden, aber gesanglich keineswegs bewanderten „Hooligans“, zog sich dabei mit einem Unterzahl- und einem Überzahltor besser aus der Affäre als die Riehenerinnen, die dank Hanna Meier zwei Überzahltore erzielen konnten. Da Riehen aber bei gleicher Anzahl Spielerinnen besser spielte, resultierte am Ende des Drittels ein 4:4.
Das zweite Drittel begannen die Riehenerinnen in Unterzahl. Sie konnten diese schadlos überstehen und kaum von der Strafbank zurück gekehrt, setzte Karin Stebler ihre Mitspielerin Norina Reiffer magistral ein und diese schmuggelte den Ball an der Torfrau vorbei. Und nur 52 Sekunden später erzielte Louisa Meya ihr zweites Tor und sorgte so für das 6:4. Dieses Resultat hatte lange elf Minuten Bestand, mitunter auch deshalb, weil die Baslerinnen in der Defensive den Tritt finden konnten und die Innerschweizerinnen vor unlösbare Probleme stellten. Und kam ein Schuss aufs Tor, war Rebecca Junker zur Stelle. Auf der Gegenseite wurden gefährliche Konter gefahren, den Vorsprung ausbauen, konnte man jedoch nicht. Es war bezeichnend, dass es der gütigen Mithilfe einer Riehener Verteidigerin bedurfte, um Muotathal zurück ins Spiel zu bringen: In der 34. Minute lenkte Sheila Kramer einen Schuss derart unglücklich ab, dass er ins eigene Tor fiel. Nur kurze Zeit später musste man auch den Ausgleich hinnehmen und kurz vor Drittelsende brannte es lichterloh im Riehener Slot. Doch irgendwie konnte man das 6:6 in die Pause retten.
Die Entscheidung musste im letzten Drittel fallen. In der 44. Minute brachte Sheila Kramer ihre Farben in Führung, jedoch wurde diese Führung innert vier Sekunden (!) wieder ausgeglichen. Danach leistete sich Louisa Meya ein Foul, das zu einer Strafe führte. Und diese Strafe wurde prompt, wenn auch ein wenig glücklich, ausgenutzt. Und als in der 47. Minute auch noch das 7:9 fiel, wurde die Aufgabe schwer. Noch schwerer wurde sie, als eine Minute später Sheila Kramer auf die Strafbank musste, sie hatte ihre (viel grössere) Gegnerin sauber weggedrückt, was der Schiedsrichter aber ein wenig anders sah. Die Riehenerinnen verteidigten mit viel Herzblut und Kampfgeist, konnten die Strafe unbeschadet überstehen und eine Minute später ihrerseits in Überzahl agieren. Doch wie schon im ersten Drittel war das Überzahlspiel ungenügend – und man kassierte das 7:10. Obwohl man in der 57. Minute noch einmal eine Überzahlsituation nutzte und die letzten 90 Sekunden mit vier gegen zwei Feldspielerinnen spielte, gelang kein weiterer Treffer mehr. So musste man sich nach einem harten Kampf geschlagen geben.
Damit endet das Abenteuer Cup für die Riehenerinnen mit einer Enttäuschung in der Innerschweizer Pampa. Die Qualifikation für die Achtelfinals ist sicherlich als ein schöner Erfolg zu werten und peppt die bis anhin eher biedere Bilanz in dieser Saison auf. Es bleibt zu hoffen, dass der Schwung mitgenommen werden kann, damit man in Zukunft auch bei den Meisterschaftsspielen punkten kann.
UHC KTV Muotathal – UHC Riehen 10:8 (4:4, 2:2, 4:2)
MZH Stumpenmatt. – 80 Zuschauer. – SR: Ramseier (Kriens). – Tore: 5. Rothenhäusler (Moser) 0:1, 5. 1:1, 11. 2:1 (Ausschluss Muotathal!), 12. Meier (Rothenhäusler; Ausschluss Muotathal) 2:2, 13. 3:2, 14. Meier (Moser; Ausschluss Muotathal) 3:3, 14. Meya (Rieser) 3:4, 16. 4:4 (Ausschluss Stebler), 23. Reiffer (Stebler) 4:5, 23. Meya (Müller) 4:6, 34. 5:6, 37. 6:6, 44. Kramer 6:7, 44. 7:7, 46. 7:8 (Ausschluss Meya), 47. 7:9, 53. 7:10 (Ausschluss Muotathal!), 57. Meier (Hubler; Ausschluss Muotathal) 8:10. – Strafen: je 5-mal 2 Minuten. – UHC Riehen: Junker (Tor), Ott (Tor, nicht eingesetzt); Rieser (0 Tore / 1 Assist / 0 Strafminuten), Meier (3/0/0), Hubler (0/1/0), Moser (0/2/2), Heeb (0/0/0), Müller (0/1/0), Reiffer (1/0/2), Meya (2/0/2), Stebler (0/1/2), Rothenhäusler (1/1/0), Kramer (1/0/2).