Obwohl Riehen bereits nach 40 Sekunden in Unterzahl agieren musste, gehörten die ersten zehn Minuten den Gastgebern. Wingeier eröffnete kurz vor Ablauf der Strafe mit einem satten Schuss das Score und erhöhte in der achten Minute nach einem herrlichen Doppelpass mit Buser. 34 Sekunden später stand es bereits 4:0, Strickler und Meister waren die Torschützen. Und keine Zeigerumdrehung später blockte Strickler mit dem Fuss einen Abschluss, wobei der Ball gleich ins andere Tor fiel. Ein äusserst kurioser Treffer, der nur wenig später gleich noch getoppt wurde: Im Powerplay wollte Strickler Wingeier anspielen, der Ball segelte aber in Zeitlupentempo am Torwart vorbei in die Maschen. Das war die letzte Aktion für den Pechvogel, er wurde danach ausgewechselt. Und dies hatte durchaus eine Signalwirkung. Lohn spielte immer stärker, während Riehen dramatisch abbaute. Nach gut 15 Minuten schafften es die Solothurner auch auf die Anzeigetafel, danach verkürzten sie mit zwei Freistoss-Toren der Marke „Vermeidbar“ bis zur Pause auf 6:3. Im zweiten Drittel tasteten sich die Teams zunächst ab, Riehen wollte kein unnötiges Risiko mehr eingehen und Lohn übte sich in Geduld. Und tat das gut. Das Spiel verebbte und Riehen hatte Mühe, sich Chancen zu erarbeiten. Und wenn man es mal in den Abschluss schaffte, war da immer noch der Torwart, der in diesem Abschnitt stark hielt. Riehen musste zwei Gegentreffer hinnehmen und sich bis 41 Sekunden vor der Pause gedulden, bis man endlich wieder einnetzen konnte; Wingeier brach den Bann ein zweites Mal. Und drei Sekunden vor der Pause erzielte auch Zaugg sein erstes Tor der Partie, indem er vorbildlich nachsetzte. Für ihn, dem im Startdrittel ein Tor aus zweifelhaften Gründen aberkannt wurde, war es eine grosse Genugtuung. Damit ging es mit 8:5 in die zweite Pause. Im Schlussdrittel wogte das Spiel hin und her, Lohn kam allerdings nicht mehr näher als zwei Tore heran. Und als dann Meister, dem viele Balleroberungen durch Foulpfiffe zunichte gemacht wurden, seinen Ärger in einen einzigen Schuss investierte und das 12:8 erzielte, war der Deckel drauf. Obwohl Lohn kurz darauf nochmal im Powerplay agieren konnte, fiel kein weiterer Gegentreffer, im Gegenteil: Die Solothurner spielten ohne Torwart und prompt rollte ein ungenauer Pass ins eigene Tor. Und nur Sekunden später antizipierte Strickler den Querpass, fing ihn ab und setzte den Schlusspunkt unter diese animierte Partie.
Ärgerlich aus Riehener Sicht ist sicherlich, dass viele Gegentore nach Freistössen fielen, positiv kann man hervorheben, dass man zwei von drei Powerplays nutzen konnte und – noch besser – in drei Unterzahlspielen keinen Treffer kassierte und sogar noch drei (naja, zweieinhalb) Tore erzielte.
Somit stehen die Riehener in den 1/16-Finals, wo sie auf eine ganz grosse Hausnummer treffen: Die Berner Hurricanes. Die Erstligisten sind letzte Saison im Playoff-Halbfinal gegen den späteren Meister ausgeschieden, wurden zuletzt im 2009 Schweizer Meister und 2012 Cupsieger. Das Duell wird erneut vor heimischem Publikum stattfinden und voraussichtlich im Lauf des Septembers angesetzt werden. Auf dieses Duell freuen wir uns besonders!
UHC Riehen – Unihockey Lohn 14:8 (6:3, 2:2, 6:3)
Niederholz. – 100 Zuschauer. – SR: Häusler. – Tore: 3. Wingeier (Strickler; Ausschluss Zaugg!) 1:0, 8. Wingeier (Buser) 2:0, 9. Strickler (Buser) 3:0, 9. Meister 4:0, 10. Strickler 5:0, 13. Strickler (Meister; Ausschluss Stäussi) 6:0, 15. Luterbacher (F. Breu) 6:1, 16. Jäggi (P. Breu) 6:2, 18. P. Breu (Kopp) 6:3, 27. Stäussi (Bleuler) 6:4, 37. Stäussi (Kaiser) 6:5, 40. Wingeier (Strickler) 7:5, 40. (39:57) Zaugg (Strickler) 8:5, 43. Strickler (Meister; Ausschluss Müller) 9:5, 45. Kopp (Bleuler) 9:6, 50. Suter 10:6, 50. Luterbacher (Müller) 10:7, 52. Osswald (Diethelm) 11:7, 53. Stäussi (Kopp) 11:8, 54. Meister 12:8, 57. Eigentor (Ausschluss Brändlin!) 13:8, 58. Strickler (Ausschluss Brändlin!) 14:8. – Strafen: je 3×2 Minuten. – UHC Riehen: Huber (Tor), Waldburger (Ersatz); Brändlin, Buser, Diethelm, Durrer, Meister, Osswald, Schmutz, Strickler, Suter, Wingeier, Zaugg. – Unihockey Lohn: Linder (Tor, bis 13.), Eichenberger (Tor, ab 13.); Bleuler, Luterbacher, Müller, S. Kaiser, Jäggi, M. Kaiser, Stäussi, Kopp, P. Breu, Langenegger, Dicsö, F. Breu. – Bemerkungen: 9. Time-Out Unihockey Lohn.