Ein weiteres Mal ohne das letzte Quäntchen Glück

UHC Riehen – Rivera Raptors Vevey 6:7 (1:2)
Mit einem «alles oder nüt» Backhandtopf in den Bügel konnte Claudio Strickler den Beginn der Partie erfolgreich gestalten. Dieser hatte schon das ganze Wochenende eine «alles oder nüt» Mentalität* welcher er mit dieser Kiste gleich mit in die Kaserne im mehr oder weniger schönen Liestal (Sorry Frei Brothers) brachte.
Doch dachten die Spieler von Vevey rund um Jimmy – welcher in diesem Match noch eine tragende Rolle spielen wird – nicht daran die Punkte den Gichts einfach so zu schenken, obwohl einer aus ihren Reihen am Freitag Geburtstag hatte**. Denn sie konnten noch vor der Halbzeit, trotz mehreren Highlight-Videos würdigen Paraden von Jasper Big Save Frei die Führung mit zwei Toren auf Ihre Seite zwingen.

Und so starteten die Gichts mit einem eins zu zwei Rückstand gegen die sehr gätzigen Kollegen von Jimmy in die zweite Halbzeit. In der ersten Halbzeit noch gut gestartet, begann man in der zweiten nicht ganz auf der Höhe. Man konnte oft mit dem Tempo der Ornithomimus – Saurier nicht ganz mithalten und man musste sich das eine für andere mal bei Jasper bedanken dass man nicht komplett den Anschluss auf der Anzeigetafel verlor. Erwähnenswert dabei ist, dass es überhaupt wieder eine Anzeigetafel mit Zeit und Toren in der Halle gab welche für beide Teams gut ersichtlich war. Etwas was in der Ersten nicht alltäglich ist – wie die Gichts an früheren Spieltagen lernen durften. Ein Dank geht hierbei an die Institution in grün, welche sich dem Bevölkerungsschutz verschrieben hat, für diese Infrastuktur.

Wieder zum Spielgeschehen, und der Entstehung der Legende von Jimmy-Iceman. Dieser wird wohl in Vevey eine eigene Strasse inklusive Bronzestatue erhalten.
Beim Stand von 3:5 nach einem Pfiff wegen eines Stockschlages von hinten gegen die Gichts, konnte eben dieser Jimmy-Icemann zum 9-Meter anlaufen (Penalty). Nach 8,99 Meter stand Jimmy praktisch schon auf der Grundlinie und ich, die ganze Bank, ja die ganze Halle dachte, dass dies ein weiterer Save von Frei werden würde da er im selben Ecken war wie Jimmy und eben diesen Ecken mit seinen Händen auch abdeckte. Doch genau auf diesem letzten Zentimeter wurde die Legende rund um Jimmy geboren. Irgendwie, keiner weiss genau wie, rollte der Ball an Freis Händen vorbei, der kompletten Grundlinie entlang an den Pfosten. Von dort spickte der Ball unter die Latte und dann ins Tor. Jimmy’s Reaktion führte dazu, dass man ihn noch bis nach seinem Tod Iceman nennen wird. Dieser reagierte nämlich nach seinem unglaublichen Treffern in etwa so als ob gerade ein Reissack in China umgefallen wäre. Wahrscheinlich realisierte er es selbst nicht.

Um dieses Erlebnis zu verdauen stellten die Gichts auf zwei Linien um. Eine diente der Balleroberung, was in einem unglaublichen Zeitraum von jeweils zehn Sekunden bedingungslos funktionierte (!), die andere dem Tore erzielen, mit vier Feldspielern.

Da bei vier Gichts auf dem Feld keiner im Tor ist musste zuerst einmal Strickler in seiner bereits angesprochenen Manier mit seiner Hacke als hintersten Mann gegen einen Schuss der Dinos parieren. Was er auch bravurös vollbrachte. Danach konnte man zwei Tore erzielen. Nach diesem Doppelschlag fühlte sich Jimmy & Co. Ihrem Sieg etwa so sicher wie sich ein T-Rex bei einer Umarmung fühlt. Allerdings konnten sie einen Fehler im Aufbau der Riehener relativ sicher und abgeklärt ausnutzen und sich mit zwei Längen kurz vor Schluss in Vorsprung bringen. Zwar konnten die Gichts noch auf eine Länge verkürzen. Reichte es dann leider ein weiteres Mal ganz knapp nicht mit den nächten Punkten in der Ersten.

UHC Riehen – Floorball Köniz 3:4(1:2)
Genauso wie es ist wenn man beim iPod ausversehen auf die Wiederhohlschlaufe kommt und ein mittelmässiges Lied zweimal hören muss, war es mit denn Gichts im zweiten Match. Gegen Köniz konnte man wieder als Erstes einnetzen doch ging man auch wieder mit einem eins zu zwei Rückstand in die Pause.

Genauso entschieden kleine Unkonzentriertheiten und enge Zweikämpfe in der zweiten Halbzeit die Partie. Ebenso wie gegen Vevey fehlte extrem wenig zu einem Punktgewinn. Auch das vier gegen drei funktionierte wieder und der Gegner musste sich
den Sieg regelrecht erzittern. Alles andere als eine klare Sache. Auch hatte man wieder kurz vor Schluss riesen Gelegenheiten auszugleichen. Doch wie so oft fehlten den Gichts in der Ersten die Abgeklärtheit und auch ein wenig das Glück zu einem Punktgewinn.

So musste man sehr zum Leide aller Gichts wieder mit keinen gewonnen Punkte die Heimreise antreten.

Kader: #9 Brändlin, #12 Diethelm, #15 Durrer, #21 J. Frei T, #13 M. Frei, #18 Meister C, #25 Osswald, #19 Strickler, #6 Suter, #8 Wingeier, #7 Zaugg, #1 Waldburger T

*Der Redaktion sind weitere Details bekannt, man verzichtet aber auf deren Publikation aus Gründen des Datenschutzes

**Der Redaktion ist auch bekannt das Stricklers Mentalität und dieses Ereignis keinerlei Zusammenhang haben…