Die Riehener kamen am Samstag besser aus den Startlöchern. Frei spielte Zaugg vor dem Tor an und dieser hatte keine Mühe, in der vierten Minute das 1:0 für seine Farben zu markieren. Doch Hinwil benötigte lediglich 28 Sekunden für eine Antwort, danach hatte Captain van Haaften das Spiel wieder ausgeglichen. Danach wogte das Spiel in die andere Richtung, Steiger brachte das Heimteam in Führung, und Riehen glich nach 24 Sekunden wieder aus. Den nächsten Führungswechsel bewerkstelligte Brändlin für Riehen nach einem energischen Nachsetzen. Doch wie es sich für so einen Playout-Fight gehört, hatte auch diese Führung nicht lange Bestand. Und die Hinwiler gingen in der 17. Minute gar wieder mit einer Länge in Front – und diesen Vorsprung sollten sie bis zum Ende nicht mehr preisgeben. Die Riehener gingen mit einem 3:4-Rückstand in die Pause und nahmen danach im zweiten Umgang nicht allzu viel Risiko. So dauerte es bis zu der 30. Minute, in der dann unerfreulicherweise die Platzherren mit 3:5 davon zogen. Doch Riehen steckte nicht auf, drückte aufs Tempo und konnte in der 34. Minute durch Osswald zum 4:5 verkürzen. Und vier weitere Minuten wurde ebendieser Osswald nochmals schön vor dem Tor angespielt, verpasste aber den Ausgleich. Im Gegenzug mussten die Riehener das 4:6 hinnehmen und nur drei Sekunden (!) später auch gleich das 4:7. Das war zuviel des Guten. Riehen zog den Torhüter und konnte dank Meister noch vor der Pause auf 5:7 verkürzen. Im Schlussabschnitt legte zuerst Hinwil wieder vor, Riehen spielte weiterhin ohne Torwart und Strickler konnte reüssieren – 6:8. Danach folgte ein Intermezzo des Schiedsrichters, der in einem doch eher ruppigen Spiel nach 46 Minuten die erste Strafe des Spiels aussprach – wegen unkorrektem Abstand. Brändlin war der Sünder und die Strafe wurde ausgenützt, Hinwil traf zum 6:9. Nur wenig später folgte dann ein eher streng gepfiffener Penalty für Riehen, der nicht verwertet werden konnte. Auch das fällige Powerplay brachte nichts ein und so zerrann die Zeit. Riehen spielte weiterhin bei jeder Gelegenheit ohne Torwart, Wingeier konnte noch auf 7:9 verkürzen, doch nach knapp 59 Minuten konnte ein gegnerischer Spieler ein Fehlzuspiel übernehmen und machte den Deckel drauf.
Riehen stand im Spiel 4 also mit dem Rücken an der Wand. Wollte man den Ligaerhalt bewerkstelligen, musste zwingend ein Sieg her. Und genau so trat Riehen auf. Das Spiel begann mit einer halbstündigen Verspätung, weil der Schiedsrichter auf der Hinfahrt eine Panne erlitt. Dank vereintem Einsatz konnte er mit einer knappen halben Stunde Verspätung in die Halle gebracht und seiner Bestimmung zugeführt werden. Und einer der Platzherren war besonders heiss. Dominik Wingeier sorgte mit vier Toren im ersten Abschnitt dafür, dass sein Team mit einer beruhigenden 4:1-Führung den ersten Pausentee anrühren konnte. Angefeuert von zahlreichen Fans powerten die Riehener weiter, Meister wurde herrlich von Strickler angespielt und erhöhte mühelos nach 25 Minuten auf 5:1, Fries nur 20 Sekunden danach auf 6:1. Es folgte das Timeout von Hinwil – und weitere 35 Sekunden später das 7:1 durch Brändlin. Und danach riss der Faden. Man liess die Zügel schleifen, deckte nicht mehr eng genug und blockte die Schüsse mangelhaft. Die Quittung erhielt man prompt. Hinwil traf innert zwölf Minuten sieben Mal und drehte das Spiel noch vor der zweiten Drittelspause auf den Kopf. Riehen sah sich plötzlich mit einem 7:8-Rückstand konfrontiert und es war totenstill in der Garderobe. Doch man raffte sich auf und verschenkte im Schlussabschnitt keinen Meter mehr. Und die Schippe, die man drauflegte, reichte. Hinwil lief auf dem Zahnfleisch und Riehen gelangen die unmöglichsten Dinge. Meister und Strickler spielten sich wie in alten Zeiten durch die Abwehr und Strickler verzückte das Publikum mit einem herrlichen Abschluss zum 8:8. Damit war das interne Duell der beiden Coaches lanciert. Meister legte nur 36 Sekunden mit einem Schuss der Marke „Eine-vo-tuusig“ nach; quasi aus dem Nullwinkel traf er zuerst das entfernte Lattenkreuz, dann den anderen Pfosten und danach zappelte der Ball im Netz. Riehen führte mit 9:8 und war gewillt, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Dabei half, dass Meister auch gleich noch für das 10:8 sorgte und damit das Trainerduell für sich entscheiden konnte. Und dass die Hinwiler das Spiel ohne Torhüter noch nicht zu ihren Stärken zählen können, half auch entscheidend mit. Elf Minuten versuchten sie sich dabei, konnten aber keinen Treffer bewerkstelligen. Und ein geschickter Auswurf vom erneut überragend aufspielenden Torhüter Jasper Frei sorgte in der 57. Minute nochmal für zwei Minuten Entlastung, weil ein Hinwiler deswegen auf die Strafbank verbannt wurde.
Danach war das Spiel aus, Riehen konnte die Serie erneut ausgleichen und misst sich nun am kommenden Samstag definitiv zum letzten Mal mit dem Aspiranten aus Hinwil. Die Zürcher Oberländer spielen dabei zuhause, was in dieser Serie augenfällig ein Vorteil ist. Doch Traditionen kann man ab und zu auch brechen…
Emotion Hinwil-Tann – UHC Riehen 10:7 (4:3, 3:2, 3:2)
Gew. Berufsschule Wydum, Wetzikon ZH. – 103 Zuschauer. – SR: Forrer.
Tore: 4. P. Zaugg (M. Frei) 0:1. 5. A. van Haaften (D. Keller) 1:1. 8. S. Steiger (R. Rutishauser) 2:1. 9. M. Osswald (A. Diethelm) 2:2. 10. M. Brändlin (D. Wingeier) 2:3. 12. S. Rothenfluh 3:3. 17. D. Keller (A. van Haaften) 4:3. 30. B. Rothenfluh (D. Zeder) 5:3. 34. M. Osswald (M. Suter) 5:4. 39. D. Keller (P. Ditttli) 6:4. 39. B. Rothenfluh (D. Zeder) 7:4. 39. T. Meister (D. Wingeier) 7:5. 43. S. Zeder 8:5. 45. C. Strickler (M. Osswald) 8:6. 48. D. Zeder (A. van Haaften) 9:6. 57. D. Wingeier 9:7. 59. S. Rothenfluh 10:7.
Strafen: 1x 2‘ gegen Emotion Hinwil-Tann. 2x 2‘ gegen UHC Riehen.
UHC Riehen: J. Frei (Tor); Brändlin, Diethelm, Durrer, M. Frei, Fries, Meister, Osswald, Strickler, Suter, Wingeier, Zaugg.
Emotion Hinwil-Tann: Graf (Tor), Cuérel (Tor, nicht eingesetzt); Ditttli, Keller, Mäder, B. Rothenfluh, S. Rothenfluh, Rutishauser, Steiger, Van Haaften, D. Zeder, S. Zeder.
UHC Riehen – Emotion Hinwil-Tann 10:8 (4:1, 3:7, 3:0)
Sporthalle Niederholz, Riehen BS. – 120 Zuschauer. – SR: Forrer.
Tore: 3. D. Wingeier (J. Fries) 1:0. 5. D. Zeder (S. Rothenfluh) 1:1. 7. D. Wingeier 2:1. 10. D. Wingeier 3:1. 12. D. Wingeier 4:1. 25. T. Meister (D. Wingeier) 5:1. 26. J. Fries (D. Wingeier) 6:1. 26. M. Brändlin 7:1. 28. A. van Haaften (D. Keller) 7:2. 30. D. Zeder (S. Zeder) 7:3. 31. A. van Haaften 7:4. 35. D. Keller 7:5. 36. D. Zeder 7:6. 38. B. Rothenfluh 7:7. 40. D. Keller (A. van Haaften) 7:8. 44. C. Strickler (T. Meister) 8:8. 44. T. Meister 9:8. 48. T. Meister 10:8.
Strafen: keine Strafen gegen Riehen, 2x 2‘ gegen Emotion Hinwil-Tann.
UHC Riehen: J. Frei (Tor); Brändlin, Diethelm, Durrer, M. Frei, Fries, Meister, Osswald, Strickler, Suter, Wingeier, Zaugg.
Emotion Hinwil-Tann: Graf (Tor), Cuérel (Tor, nicht eingesetzt); Baumann, Ditttli, Keller, Mäder, B. Rothenfluh, S. Rothenfluh, Rutishauser, Steiger, Van Haaften, D. Zeder, S. Zeder.