Mit dem ersten Angriff konnten die Riehener in Führung gehen – Frei traf völlig freistehend zum 1:0 und die Zuschauer rieben sich ein erstes Mal verwundert die Augen. Mit geschärftem Blick musste jedoch konstatiert werden, dass Deitingen trotz hoher Temperaturen nichts an Kaltblütigkeit eingebüsst hatte – kurz nach Spielaufnahme war das Spiel bereits wieder ausgeglichen. Doch Riehen zeigte sich unbeeindruckt und konnte durch Kohler erneut jubeln – sein Hammer schlug zum 2:1 ein und es grenzt an ein Wunder, dass das Tor aufgrund der Wucht keinen Schaden nahm. Doch auch dieser Jubel blieb den meisten Zuschauer in den Kehlen stecken. Deitingen hatte erneut zurückgeschlagen und konnte sich über den erneuten Ausgleich freuen – 2:2. Aller guten Dinge sind Drei dachte sich Walker kurz vor dem Ende des ersten Drittels und netzte zum 3. Tor der Riehener ein – doch anstatt die Führung souverän in die Pause zu retten, glich Deitingen erneut aus – 3:3.
Auch wenn dieser Ausgleich ein wenig schmeichelhaft für die Gäste war, widerspiegelte es den Klassenunterschied – es schien, als ob der Gast jederzeit einen Gang höher schalten konnte, um korrigierend eingreifen zu können.
Auch Drittel 2 sollte viele Torszenen beinhalten – leider mit dem Unterschied, dass nur der Gast aus Deitingen jubeln konnte und dies nicht zu knapp. Gleich vier Tore wurden den Riehenern eingeschenkt. Der Spielstand von 3:7 zum 2. Drittel war brutal, hatte doch auch das Heimteam beste Chancen, welche jedoch alle ungenutzt blieben. Wingeier, welcher auch den einen oder andern Hochkaräter ausliess, meinte nach Spielschluss dazu: „Das Sommertraining war aus meiner Sicht zu stark auf den Muskelaufbau ausgelegt – die meisten meiner Schüsse waren aufgrund des Kraftüberschusses im Oberarm zu hoch.“
Auch im letzten Drittel ging das Toreschiessen munter weiter. Nacheinander trafen Bachofer – angespornt durch das Eintreffen seines grössten Fans mit einem Solo übers ganze Feld – welches definitiv das Prädikat „Nati A“ verdiente, Suter mit einem Weitschuss über mindestens 2 Längen des Kleinfelds, erneut Bachofer und zum Abschluss noch Diethelm, mit seinem ersten Schuss seit Juniorenalter. An dieser Stelle sei angemerkt, dass es sich bei Diethelms Schuss eventuell auch um einen verunglückten Pass auf’s Tor handeln könnte.
Da Deitingen in Sachen Effizienz den Riehenern in nichts nachstand und ebenfalls 4 Treffer bejubeln konnte, war das Cup-aus nach 60 Minuten besiegelt.
Der Traum von Bern und dem Cupfinal ist ausgeträumt und der Fokus liegt nun wieder ganz auf der Meisterschaft. Trainer Freivogel ist darüber nicht ganz unglücklich: „Im Spiel wurde uns schonungslos aufgezeigt, dass noch ein langer Weg vor uns liegt – ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir aus den gemachten Fehlern von heute lernen können und gestärkt aus dieser Niederlage gehen werden.“
Betreffend Neuverpflichtungen ist es in diesem Jahr auffällig ruhig – einzig das Gerücht, dass Chläus Meier, Shootingstar aus dem 1. Liga-Team aus Herisau Trainingsgast war, hält sich weiterhin hartnäckig. Präsident Strickler meint dazu: „Grundsätzlich kommentiere ich keine Gerüchte und werde keine Wasserstandsmeldungen zu den aktuellen Transferaktivitäten geben.“ Wie ein Insider des Vereins und Szenenkenner berichtet, sei es jedoch ein offenes Geheimnis, dass Meier in diesem Jahr unbedingt ein Cup-Spiel absolvieren wollte und deshalb von sich aus Kontakt mit dem Verein aufgenommen hat. Ob der Transfer aufgrund des Cup-Aus noch realistisch ist, darf bezweifelt werden – auch wenn in den vergangen Jahren der eine oder andere Transfer für Furore sorgte und selbst ausgewiesene Szenenkenner überraschte.
Vor diesem Hintergrund würde es deshalb nicht überraschen, wenn der Vorstand in diesem Sommer noch den einen oder anderen Neuzugang präsentieren wird.
Kader: Liechti, de Keyzer; Hopf, Zaugg, Freivogel, Suter, Niederberger, Schmidlin; Strickler, Walker, Frei, Kohler, Bachofer, Stauffiger, Diethelm, Wingeier, Kuster.