UHC Riehen II – Floorball Köniz III 7:4 (2:2)
Die zweitschönste Mannschaft der Liga (Freistrøm et al., 2015b) kommt aus Köniz und positionierte sich vor der zweitletzten Runde mit 10 Punkten auf dem 6. Tabellenrang. Der aufmerksame Lesende, mag auch noch im Bilde sein, dass genau dieses Köniz, 1528 im Zuge der bernischen Reformation säkularisiert wurde, dann aber 1552 auf Druck der katholischen Kantone wieder zurückgegeben wurde. Daraufhin wurde eine Landvogtei eingerichtet, die bis zum Untergang des Alten Bern 1798 bestand. Nach dieser Devise startete man auch in das erste Spiel. Die guteingerichtete Raumdeckung der fairen Könizer vermochte zum ersten Mal überwunden werden durch die Instanz des Mathis Enrico Brändlin, der nach wenigen Minuten das 1:0 statierte. Das sportliche Köniz brachte zahlreiche gefährliche Bälle aufs Tor, die Emile de Keyzer einer ums andere Mal entschärfte und die Beute danach an seine Mitkämpfer in blau aushändigte. Riehen hatte dahingegen ganze zwei Abschlüsse, wobei letzterer von Strickler die 2:1 Führung veranlasste. Zufrieden – unter dem Umstand, dass Köniz nicht viel zuliess – machte man sich mit dem 2:2-Zwischenstand auf den Weg, die Überreste der historischen Landvogtei zu begutachten.
Kurz nach dieser Pause ausgefüllt durch zahlreiche anregende Diskursen mit den Kommilitonen ging es Schlag auf Schlag weiter: Strickler mit einem satten Schuss zum 3:3, Schmutz die ansehnliche 4:3 Führung und Frei konnte nach einem cleveren Freistoss von Strickler zum 5:3 einnetzen. In der Schlussphase des Spiels zog Köniz noch einmal an und änderte innerhalb kürzester Zeit das Score auf 5:4. Es war dann wiederum die #19 aus der Tschechoslowakei, der nach einer misslungenen Überzahlaktion des Gegners in der Mitte angespielt werden konnte und den Ball in das leere Tor verwies. Riehen brachte die Führung fachgerecht über die Zeit und so war es Zaugg, der mit dem 7:4 den Sack zumachte.
Freudetränen und Schweiss vereinten sich auf den Volleyball-Schuhen des Teamältesten und die wichtigen zwei Punkte wurden schnell verstaut.
Denn in der Zwei-Spiel-Pause begaben sich die Riehener Schnäuze zu jenem mystischen Ort, wofür der Heimrundeorganisator 2012 den Wakkerpreis des Schweizerischen Heimatschutzes erhielt. Tief ergriffen vom Gesehenen fand man sich dann wieder in der Halle ein, um den zweiten Match unter die Füsse zu nehmen.
Vereintes Nuglar – UHC Riehen II 15:5 (8:4)
Im zweiten Spiel standen die kleinen Feldherren der Grossmacht aus dem Schwarzbubenland gegenüber. Es lief wie so oft in der Vergangenheit und nach nur fünf Minuten stand es 4:0 zugunsten der Buben in schwarz. Es ging ähnlich weiter und Riehen – wohl aufgrund der verinnerlichten Rolle als «underdog» – durfte Mal für Mal zuschauen, wie die routinierten Gegner einnetzten. Das Schaulaufen wurde einige Male unterbrochen durch Tore von Brändlin (taktischer Schuss!), Strickler, Durrer, und weiteren und nahm dann mit 15:5 auch endlich ein Ende. Nichtsdestotrotz danken die Mannen aus dem König- und Kaiserreich für die Lehrstunde, wo Fehler aller Art gnadenlos aufgezeigt wurden.
Im Moment schmücken die alten Muffenspitzer aus dem städtischen Halbkanton immer noch den zweitletzten Platz. Die Backstein-Spieler freuen sich somit auf den 18. Februar in Toffen, wo man gegen Blumenstein und Mümliswil alles daransetzt, aus eigener Kraft die langwierigen Abstiegsspiele abzuwenden. In der Zwischenzeit wird noch einmal fleissig gestöckelt, Muffen gespitzt und eine Delegation wird nach Israel reisen, um dort Pföhle zu spitzen.
Kader:
Emile de Keyzer (Goalhüter), Andreas Waldburger (angeschlagen; Marktschreier), Claudio Strickler, Pascal Zögge Zaugg, Thierry Meister (Schiffsführer), Martin Frei, Mathis Enrico Brändlin (unrasiert), Jule Fries (Sabbatical in Nepal), Roger Durrer, Dominik Wingeier (Forschungsaufenthalt im Ausland), Adrian Diethelm, Marco Suter, Marc Ossi Osswald (verletzt; Traineramt)