Ligacup Herren: Dramatisches Cup-Aus gegen Oekingen

Wie üblich versammelten sich die Kleinfeld-Herren des UHC Riehen am Freitag in der Niederholzhalle, diesmal jedoch nicht zum Training, sondern für das Cupspiel gegen den Erstligisten aus Oekingen. Den Riehenern war bewusst, dass mit diesem altbekannten Gegner aus der kürzlich beendeten Erstligazeit mit einem starken Konkurrenten zu rechnen ist. Wie sich aber letzte Saison gezeigt hat, ist der UHC Riehen durchaus in der Lage, die Unihockeyaner aus dem Mittelland zu bezwingen, was den Einzug in den Achtelfinal bedeuten würde.

UHC Riehen vs. UHC Oekingen 6:7 (3:4/2:1/1:2)
Mit dem Gedanken an den letzten Sieg gegen Oekingen im Hinterkopf und voller Motivation starteten die Riehener Kleinfeldherren um 20 Uhr ins erste Drittel. Von Anfang an waren alle zwölf Spieler vollkommen bei der Sache. Das gegnerische Spiel wurde durch starke Deckungsarbeit und körperbetonte Balleroberungen unterbunden. Die Riehener schienen das Spiel im Griff zu haben und erarbeiteten sich die ersten Torchancen. Kurz nach der dritten Spielminute versenkte Pascal Zaugg den Ball im gegnerischen Tor und verhalf den Riehenern zur wohlverdienten Führung. Fortwährend zeigte sich das Heimteam sehr diszipliniert und liess kaum Chancen zu. Jedoch gelang den Konkurrenten aus Oekingen nach einem unglücklichen Abpraller vom Bein des bis dahin unbezwungenen Jasper Frei der Ausgleich. Wenige Minuten später kamen innert 20 Sekunden zwei weitere Gegentore dazu. Unruhe auf der Riehener Bank weckte dies jedoch nicht. Nur umso grösser war dann der Jubel, als Zaugg in der 16. Spielminute mit einer tollen Einzelaktion den Ball eroberte, sich vor dem gegnerischen Tor positionierte und den Ball reinhämmerte. Kurz darauf erfolgte dann der Ausgleich durch Dominik Wingeier, die Partie war wieder völlig offen. Vor Ende des ersten Drittels gelang dem UHC Oekingen wegen eines Fehlers im Riehener Aufbau jedoch der Führungstreffer und so musste das Heimteam mit einem Rückstand in die erste Pause.
Das zweite Drittel startete ähnlich wie das Erste. Viel Ballbesitz für Riehen, kaum Torchancen für Oekingen. Dies zog sich bis in die 33. Minute, denn da fiel das lange überfällige Ausgleichstor für Riehen. Wieder war es Zaugg, wieder eine hervorragende Einzelleistung. Nicht eine Minute später sorgte das Heimteam erneut für Jubel auf der Tribüne. Adrian Diethelm trug den Ball gefühlt über das ganze Feld, liess seine Gegenspieler stehen und überwältigte am Ende auch noch den Torhüter mit einem gekonnten Backhand-Abschluss. Es sah danach aus, als könnten die Riehener mit einer Führung in die Pause. Der Erstligist machte dem Heimteam jedoch einen Strich durch die Rechnung. Einen neuerlichen Ballverlust bei der Auslösung kurz vor Ende des Drittels nutzen die Oekinger eiskalt aus und erzielten das 5:5. Diesmal ging es also mit einem Unentschieden in die Pause.
Auch im dritten Drittel änderte sich nicht viel. Die Partie blieb spannend, jede Balleroberung wurde hart erkämpft und noch härter bejubelt. Neben erstklassiger Defensivarbeit kam der UHC Riehen zu mehreren Torchancen, im Netz zappelte der Ball jedoch nie. Dies änderte sich in der 50. Spielminute. Zwei kurz aufeinanderfolgende Treffer des UHC Oekingen setzten die Riehener langsam unter Druck. Im Timeout besprach man das weitere Vorgehen, woraufhin Jasper Frei das Tor fünf Minuten vor Schluss für einen Extramann verliess. Der ersehnte Anschlusstreffer liess jedoch auf sich warten. Dann der Schockmoment. Die Oekinger schossen den Ball bei einem schnell ausgeführten Freistoss aufs leere Riehener Tor. Jasper, eben noch auf der Spielerbank, sprintete und verhinderte den Entscheidungstreffer mit einem sensationellen Hechtsprung. Die Freude über die Glanzparade war aber nur von kurzer Dauer. Der Schiedsrichter schien bei der Aktion eine Regelwidrigkeit bemerkt zu haben. Die Folge war eine Strafe gegen das Heimteam wegen zu vielen Spielern auf dem Spielfeld. Es gab hitzige Diskussionen, am Verdikt änderte sich aber nichts. So kurz vor Ende schien dadurch die Partie vorzeitig entschieden zu sein. In der verbleibenden Spielzeit müsste der UHC Riehen mindestens zwei Tore in Unterzahl erzielen, um wenigstens eine Verlängerung zu erspielen. Ein Ding der Unmöglichkeit, dachte man. Für die Riehener war jedoch noch nichts entschieden. Man war gewillt, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen. Was für ein Aufschrei, als der Ball plötzlich doch im Oekinger Netz hing. Es blieben noch 40 Sekunden. Ein zweites Tor in Unterzahl wäre die absolute Sensation. Der UHC Oekingen setzte nun alles daran, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Wenige Sekunden vor Schluss kam Dominik Wingeier dennoch zum Ball. Damit lief er bis vors gegnerische Tor, während die verbleibenden Sekunden unbarmherzig verstrichen. Ein letzter Abschluss – der Ball war im Tor. Ein unglaublicher Jubel, die Freude war riesig. Doch hat es gereicht? Der Gegner meint nein, der UHC Riehen war jedoch überzeugt vom Unihockeywunder. Alle Augen waren nun auf den Schiedsrichter gerichtet. Dann die Entscheidung, der Treffer zählt nicht, die Zeit war schon abgelaufen. Selbstredend waren die Riehener am Boden zerstört, die Enttäuschung riesengross.
Mit der knappen Niederlage gegen den UHC Oekingen scheiden die Kleinfeld Herren also aus dem Cup aus. Nichtsdestotrotz präsentierte man über die vollen 60 Minuten eine hervorragende Leistung. Torchancen für den Gegner ergaben sich meist nur aus den wenigen Fehlern der Riehener, diese wurden jedoch von Oekingen äusserst effektiv ausgenutzt. Im Grossen und Ganzen kann man sagen, dass der UHC Riehen mit dieser Leistung mindestens eine Verlängerung mehr als verdient hätte.

Team: Jasper Frei (Torwart), Martin Pohl (Torwart; nicht eingesetzt), Thierry Meister, Pascal Zaugg (3 Tore/1 Assist), Gian Gaggiotti (0/1), Mathis Brändlin, Adrian Schmutz (0/1), Dominik Wingeier (2/0), Adrian Diethelm (1/0), Marc Osswald (0/1), Daniel Schläpfer, Pascal Knecht.

Autor des Berichts: Pascal Knecht