Die Kleinfeld-Herren haben sich am vergangenen Sonntag weit weg von zuhause für die nächste Cuprunde qualifiziert. Gegen die Raptors aus Vevey reichte eine überzeugende Leistung in den ersten beiden Dritteln, um den Gegner vorentscheidend zu distanzieren und letztlich mit 14:7 (3:2, 7:1, 4:4) zu bezwingen.
Die Gegner vom Genfersee empfingen die Riehener in einer alten, aber ehrwürdigen Halle, in der normalerweise Spitzenbasketball gespielt wird. Der ungewohnte Parkettboden sorgte in der Aufwärmphase für einige lange Gesichter, doch die älteren Semester im Team der Riehener hatten sowohl Gegner als auch die örtlichen Gegebenheiten aus glorreichen Erstliga-Zeiten in bester Erinnerung und überlieferten ihr Wissen an die jüngere Generation, so dass alle gut vorbereitet ins Spiel starteten.
Die Startminuten gehörten indes dem Heimteam, das bereits nach zehn Sekunden einen Strafstoss zugesprochen bekam. Der Penalty war zwar gut ausgeführt, doch Torhüter Waldburger parierte den Angriff auf das Riehener Tor glänzend. Er stand auch in den folgenden Minuten regelmässig im Mittelpunkt und zeichnete sich vor allem durch ein ausgezeichnetes Stellungsspiel aus, das die Gegner dazu zwang, aus aussichtsreichen Positionen schwierig zu treffende Ziele anzuvisieren, was ihnen nicht gelingen wollte. Auf der anderen Seite bekundete der Schlussmann der Waadtländer grössere Probleme damit, lange Bälle zu behändigen, was in zwei einfachen Torerfolgen für die Riehener mündete. Nach ungefähr zehn Minuten hatte man auch das Defensivkonzept der cleveren Spielweise von Vevey angepasst und konnte fortan alle Angriffsbemühungen unterbinden. Weil das auch dem Gegner gelang, neutralisierten sich die Teams bis zum Drittelsende, zu dem eine 3:2-Führung aus Riehener Sicht notiert wurde.
Im zweiten Drittel begann Vevey, aggressiveres Forechecking zu betreiben, was allerdings des Öfteren durch die aufmerksamen Riehener umgangen oder umspielt werden konnte. Eine etwas zu rüde Konter-Unterbindung sanktionierte der Schiedsrichter mit einer kleinen Bankstrafe, wodurch die Riehener für zwei Minuten in Überzahl aufspielen konnten. Eine erste Angriffswelle versandete, wodurch Vevey in Ballbesitz gelangte und ohne Torhüter, dafür mit gleich vielen Feldspielern agierte. Dort entglitt ihnen im Spielaufbau der Ball, der sogleich von einem Riehener mühelos zur 4:2-Führung im verwaisten Tor untergebracht werden konnte. Im gleichen Stil ging es weiter. Vevey, das nur mit sieben Feldspielern antrat, wurde zusehends müder, musste aber trotzdem anrennen, die personell und läuferisch überlegenen Riehener liessen die Gegner ins offene Messer laufen und verwerteten gegen Drittelsende einige Konter. Mit einigen sehenswerten Treffern schraubten die Riehener das Score in die Höhe. Zur zweiten Drittelspause stand es 10:3.
Für die Riehener war nun klar, was kommen würde. Vevey ersetzte im Schlussdrittel bei jeder sich bietenden Gelegenheit den Torhüter durch einen vierten Feldspieler, konnte so etwas statischer agieren und verbrauchte nicht mehr so viele Körner. Die Riehener verteidigten zu Beginn des Drittels aggressiv und kamen so zu einigen Schüssen Richtung leeres Tor, die aber etwas zu selten auch tatsächlich im Tor landeten. Mit fortschreitender Dauer schlich sich aber der Schlendrian ein, man gönnte dem Gegner etwas zu viel Platz und liess in den letzten Minuten zu viele Schüsse auf Schlussmann Waldburger zu. Die Folge war, dass man in dieser erwähnten Phase nochmal so viele Tore kassierte, wie im ganzen restlichen Spiel, was in der Nachbetrachtung für Diskussionsstoff sorgte. Trotz dieses Durchhängers war der 14:7-Sieg im letzten Drittel nicht mehr ernsthaft in Gefahr.
Direkt nach dem Abpfiff wandten die meisten Riehener der Halle den Rücken zu und begaben sich an das nahegelegene Ufer des Genfersees, wo sie die Hitze mit einem Sprung ins kühle Wasser zu bezwingen versuchten – es war eines der wenigen Dinge, die an diesem Nachmittag nicht gelingen konnten. Die anschliessende Bus- und Zugfahrt nach Hause bot dann noch einige landschaftliche und kulinarische Leckerbissen, die ein gesamtschweizerischer Cup halt eben so bereit zu halten vermag.
Ein weiteres landschaftliches Highlight, nämlich eine Reise nach Davos, bleibt den Riehenern verwehrt. Die Davoser standen an der Schwelle zur grossen Überraschung, wurden aber letztendlich doch noch vom Erstligisten und Urgestein UHC Kappelen bezwungen. Im 1/16-Final darf man somit den UHC Kappelen aus dem Berner Seeland, seines Zeichens Urgestein in der höchsten Liga des Schweizer Kleinfeldunihockeys, in der heimischen Niederholzhalle begrüssen. Der Termin ist noch nicht bekannt, wird aber aller Voraussicht nach am Wochenende des 9. Septembers (Freitag-Sonntag) zu liegen kommen.
Autor des Berichts: Marc Osswald