4. Platz an der Finalrunde

„Wir sehen uns im Final“. Mit diesen Worten beglückwünschte ich den ersten Spieler von Opfikon-Glattbrugg zum 11:9-Sieg gegen uns. Es war ein hart umkämpftes Spiel um den Gruppensieg, der den Halbfinal gegen das vermeintlich schwache Mümliswil ermöglichte. Glattbrugg obsiegte in der Gruppe und wurde von den Solothurnern mit 2:10 überrollt. Wir durften gegen das „bessere“ Team Aarau antreten. Das Spiel ging mit 6:9 verloren und damit hatte ich fast Recht. Wir sahen die Glattbrugger zwar im Final, jedoch im kleinen! Doch vor all dem wurde auch noch das Spiel gegen Beromünster ausgetragen. Die Nervosität war greifbar, wir reisten mit dem Ziel Halbfinal nach Glattbrugg, rechneten mit einer Niederlage gegen Beromünster und einem Sieg gegen das Heimteam. Es kam genau umgekehrt: Beromünster, zuvor von den Zürcher mit 3:13 gedemütigt, wurde von uns gleich nochmals überrollt: 10:4 lautete das deutliche Verdikt zum Schluss des Spiels. Bachofer alleine überforderte die gegnerische Hintermannscht ein ums andere Mal, Linder, Jenny und Osswald kombinierten sich zusammen durch die Verteidigungslinien und jeder durfte mal treffen. Zum Schluss schoss Jenny mit der Schlusssirene zum zehnten Mal ins gegnerische Tor (das koschtet di e Rundi!!!) und der Halbfinaltraum war Realität. Das Spiel gegen Glattbrugg wurde zum Schaulaufen der beiden Mannschaften. Der defensiv stark organisierte Gegner traf auf die offensiv schlagkräftigen Riehener; eine Kombination, die Spektakel versprach. Riehens Lauertaktik wurde vom heimischen Publikum gnadenlos mangels Spannung gnadenlos ausgepfiffen. Doch diese war in jedem Moment vorhanden. Nach Glattbruggs Führungstreffer erzielte Riehen vier Tore am Stück, ging danach mit 5:2 in Führung, kassierte aber vor der Pause noch zwei Tore und führte knapp mit 5:4. In der 26. Minute egalisierte Glattbrugg und ging in der Folgeminute gleich mit 6:5 in Führung. Linder glich aus und stellte den Gleichstand wieder her. Danach traf Glattbrugg gleich drei Mal in Folge, sie führten so in der 33. Minute mit 9:6. Doch Riehen gelang das Kunststück ebenfalls und so stand es nur drei Minuten danach schon wieder unentschieden. Doch die Gastgeber behielten das bessere Ende für sich. Mit dem zehnten und elften Treffer entschieden sie die packende Partie für sich; zu diesem Zeitpunkt die ideale zukünftige Finalbegegnung für alle.

Doch was einem eine Zäsur der Nacht antun kann, das erfuhren beide Teams in der sonntäglichen Frühe am eigenen Leibe. Riehen unterlag gegen Aarau völlig unnötig mit 6:9. In den ersten drei Minuten konnte Aarau drei Konter verwerten; eine sehr dumme Spielweise der Riehener ermöglichte dies. Diese drei Tore machten am Ende den Unterschied aus und wenn sie nicht gefällen wären, so wäre das Momentum definitiv auf der Seite der Nordwestschweizer gelegen. Glattbrugg erwischte es noch ärger. Sie wurden gegen Mümliswil über vierzig Minuten gnadenlos vorgeführt und mit 2:10 abgefertigt. Die Folge war der kleine Final für beide, womit die Optimalbegegnung Tatsache war, jedoch nicht zu der gewünschten Zeit. Das Spiel wurde zu dem, was sich alle erhofft hatten. Ein spannender Schlagabtausch, wobei die Riehener diesmal sogar mit einer 5:2-Führung in die Pause gingen. Wiederum hatten Bachofer und der zweite Block die Defensive überfordert; Highlight das Dreifachtunello von Bachofer, der danach auch noch den Torhüter seeeehr alt aussehen liess. Highlight Nummer zwei der (viel zu riskante) Doppelpass quer über das ganze Feld mit einem Direktabschluss unter die Latte von Linder. Doch dass diese Kunst letzlich brotlos war, zeigte sich in den letzten zwanzig Minuten der Saison: Tor- und glücklos agierten die Riehener, kassierten in 18 Minuten drei Treffer und erzielten keinen. Zum Schluss kassierte Glattbrugg noch eine Fünf-Minuten-Strafe wegen Reklamierens, doch das brachte die Bronzemedaille auch nicht nach Riehen. Glattbruggs Elfer erzielte mit einem sauberen Drehschuss das Siegtor für die Blauen und sicherte ihnen damit die schlussendlich überraschende Bronzemedaille. Die hängenden Köpfe bei den Riehenern wurden allerdings sehr schnell wieder in die Höhe gereckt, durchaus mit Berechtigung, denn dieser vierte Platz wurde durch die ganze Saison hart erarbeitet und darauf können alle stolz sein!

UHC Riehen – STV Eintracht Beromünster 10:4 (5:2)
Torfolge: 3:0, 3:1, 5:1, 5:2; 5:4, 10:4.
Bemerkungen: Pfostenschüsse: 2. Wüthrich, 2. Bachofer, 3. Osswald, 23. Wüthrich.

UHC Riehen – UHC Opfikon-Glattbrugg 9:11 (5:4)
Torfolge: 0:2, 3:2, 3:4, 5:4; 5:6, 6:6, 6:9, 9:9, 9:11.
Bemerkungen: Pfostenschüsse: 14. Bachofer; 18. Strickler hält Penalty

UHC Riehen – Team Aarau 6:9 (2:5)
Torfolge: 0:3, 2:3, 2:5; 3:5, 3:6, 4:6, 5:6, 5:8, 6:8, 6:9.

UHC Riehen – UHC Opfikon-Glattbrugg 5:6 (5:2)
Torfolge: 2:0, 2:1, 3:1, 3:2, 5:2; 5:6.
Bemerkungen: Pfostenschuss: 15. Bachofer; Lattenschuss: 36. Osswald; 13. Bachofer vergibt Penalty; 15. Strickler hält Penalty

UHC Riehen: Strickler; Bachofer, Gelzer, Pauli, Wüthrich; Jenny, Linder, Osswald.
Dernieren für Bachofer, Gelzer und Osswald im A-Junioren-Trikot. Debüt für Strickler als A-Junior.