5. Liga: Dreieinhalb Punkte – abgerundet

UHC Riehen – Waldenburg Eagles 6:6 (4:4)
Den ersten Gegner des Tages konnte man in der Hinrunde dank einer starken Defensivleistung bezwingen. Waldenburg ist eine resolut auftretende Mannschaft, die meist über den Kampf ins Spiel findet, aber auch das Zeug zu schönen Spielzügen hat. Deshalb nahmen sich die Riehener vor, hoch zu verteidigen und nach dem ersten Pass des Gegners präsent zu sein. Doch von vorne: Bereits nach 15 Sekunden wurde Osswald von Sigg schön freigespielt und konnte völlig freistehend einnetzen. Der Ausgleich folgte jedoch gleich im nächsten Einsatz, ein unglücklich abgelenkter Schuss fand den Weg ins Tor. Das Spiel war nie richtig schön, Waldenburg versuchte meist, die Angriffe schnurgerade aufs Tor zu fahren, ohne Rücksicht auf Verluste. Manchhmal wurden darob olympische Bilder von Bobfahrern, die sich auf ihrer Toilette eingeschlossen hatten, ins Unterbewusstsein gespült. Riehen suchte den Weg zum Erfolg mit läuferischem Einsatz, also dem, was den Bobfahrer nebst der Gradlinigkeit auch noch auszeichnet. Trotz der beiden verschiedenen Konzepte verlief das Spiel ausgeglichen, Stauffiger vermochte die Riehener in der zehnten Minute Führung zu bringen, kurze Zeit später rannten die Blauen aber einem 2:3-Rückstand hinterher. Nach 14 Minuten bot sich Osswald die Chance, mittels Penalty auszugleichen, er verschoss jedoch kläglich; böse Zungen behaupten, er traf nicht mal den Ball. Das anschliessende Powerplay (wer hat diese Doppelbestrafung eigentlich erfunden?) konnte dann doch noch zum Ausgleichstreffer genutzt werden. Stauffiger verwertete ein Zuspiel, mit dem niemand mehr gerechnet hatte. Bis zur Pause trafen beide Teams noch einmal, das Resultat von 4:4 entsprach dem Spielverlauf. Nach dem Seitenwechsel besannen sich die Riehener nochmal darauf, früher zu stören, was auch prompt zu einigen leichten Balleroberungen führte. Doch auch der Gegner griff bis hinter das gegnerische Tor an, was allerdings nicht immer erfolgreich endete. Osswald entwischte bei so einem Druckversuch und konnte unbehelligt das 5:4 erzielen. Waldenburg war jedoch um die Antwort nicht verlegen und glich erneut aus. Das Geschehen ereignete sich gleich noch ein weiteres Mal, bis das 6:6 feststand. Beide Teams agierten nun vorsichtiger, gingen keine Risiken ein, weil man wusste, dass der nächste Treffer vielleicht der Entscheidende sein würde. Riehen hatte in dieser Phase zwei Mal Glück, als der Schiedsrichter den gefoulten Waldenburgern den Vorteil und damit die Chance auf einen ungeblockten Abschluss nahm. In der Schlussminute dann noch einmal etwas Hektik, Waldenburg kam zu einem gefährlichen Freistoss, verpasste das Tor aber um Haaresbreite. Im Gegenzug noch ein Riehener Angriff, Sigg passte auf Stauffiger, doch dieser brachte den Ball nicht im offenen Tor unter. Sekunden später folgte der Schlusspfiff und man fragte sich auf Riehener Seite, ob man sich jetzt freuen oder ärgern sollte. Aber eben: Hätte, hätte, Fahrradkette. Oder wie gehört im Schweizer Fernsehen: Hätte die Grossmutter Räder, wäre sie ein Motorrad. Auf jeden Fall wollte man es im zweiten Spiel besser machen.

UHC Riehen – Nuglar United 9:6 (6:1)
Um es vorweg zu nehmen: Die erste Halbzeit war etwas vom Besten, was die Riehener 5. Liga-Herren in dieser Saison aufs Parkett legten. Da spielte es auch keine Rolle, dass der gegnerische Torwart einen schwarzen Tag einzog. Riehen war in der Startphase klar überlegen, hatte Spiel und Gegner im Griff und erfreute sich nach dem ersten Spiel an den ungewohnten Freiheiten im Spielaufbau. Li Wan Po konnte schon früh den Torreigen mit einem Gegenstoss eröffnen. Einige heikle Momente gab es auch zu überstehen, was Torwart Jaquet – frisch genesen von einer Grippe – die Gelegenheit bot, sich mit starken Paraden auszuzeichnen. Als er sich das erste Mal geschlagen geben musste, waren die Riehener bereits vier Mal erfolgreich. Bis zur Pause schraubten die Basler das Score auf 6:1 hoch und waren wohl selber überrascht, wie einfach das lief. Nach der Pause war die Luft etwas draussen, ein Hauch von Überheblichkeit wehte durchs weite Rund. Riehen fing rasch zwei Gegentore ein, bis Osswald dem Team mit einem Kontertor der Marke Glück-im-Abschluss wieder etwas Luft verschaffen konnte. Doch Nuglar hatte nun Lunte gerochen, schraubte einen Gang hoch und traf wiederum. Brändlin hatte die Antwort parat und konnte einen Abpraller unterbringen, nachdem er zuvor viel Pech im Abschluss hatte. Nuglar steckte nicht auf, kam nochmal auf 8:6 heran, wobei der sechste Treffer wohl eher am als im Gehäuse landete, der Schiedsrichter stand aber gut und entschied sofort auf Tor. Diskussionen waren zwecklos. Deshalb gab Riehen die Antwort auf dem Feld, einen satten Schuss von Brändlin wehrte der Solothurner Torwart nach vorne ab; Osswald verwertete den Abpraller zum Schlussresultat von 9:6.
Zwei Blöcke, die anständig verteidigten und vorne Chance kreieren konnten, das war der Grundstein für drei weitere Punkte auf dem Konto. Nach den letzten zwei Runden, die defensiv teilweise erschreckend waren, ist nun ein klarer Trend nach oben zu erkennen. In der Tabelle ist der Vormarsch allerdings mit dem Punktverlust gegen Waldenburg etwas gebremst, der dritte Platz ist nun wohl ausser Reichweite. Dennoch: An der kommenden Heimrunde gilt es, die Aufwärtstendenz zu bestätigen und weiter am Punktezähler zu drehen. Und vielleicht, vielleicht reicht es ja bis zur Ende der Saison auch noch für ein positives Torverhältnis.

UHC Riehen: Jaquet (Tor); Brändlin (nur 2. Spiel; 1 Tor/3 Assists), Jenny (1/0), Li Wan Po (1/0), Osswald (9/2), Pfäffli (1/0), Schneider, Sigg (0/1), Stauffiger (2/2).