Regionalmeister!

UHC Riehen – Unihockey Derendingen 8:1 (2:1)

Die Riehener starteten nervös in dieses Finalturnier. Nach fünf Minuten und einer schlechten Abwehrleistung bei einem Freistoss musste Jasper Frei ein erstes Mal hinter sich greifen. Doch die Riehener liessen sich nicht beirren und spielten von Minute zu Minute besser. Nach einem schönen Auswurf von Torhüter Frei war es Thierry Meister, der ausgleichen konnte. Simon Fries traf bereits im nächsten Einsatz nach einem Freistoss die Latte. Die Basler waren nun nicht mehr zu bremsen. In der elften Minute wurde ein Derendinger wegen wiederholtem Vergehen für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt, Thierry Meister verwertete diese Überzahlsituation zum 2:1. Auch danach konnten sich die Riehener noch die eine oder andere Chance erarbeiten, doch sie scheiterten am starken Torhüter. Nach der Pause waren die Spieler hellwach: Thierry Meister eroberte einen Ball und setzte Martin Frei ein, der bereits nach wenigen Sekunden zum 3:1 traf. Diese Führung hatte nun lange Zeit Bestand, beide Mannschaften neutralisierten sich gegenseitig dank ausgezeichnetem Stellungsspiel und vorbildlichem Einsatz. Jasper Frei konnte die einzigen zwei gefährlichen Schüsse entschärfen, ebenso wie sein Gegenüber alle Riehener Chancen vernichtete. Tore wollten keine fallen. Erst nachdem der gegnerische Trainer in der 36. Minute sein Time-Out nahm, schien der Knoten zu platzen – allerdings nur derjenige der Riehener. Thierry Meister machte mit seinem dritten Treffer scheinbar alles klar. Derendingen ersetzte den Torhüter durch einen vierten Feldspieler und setzte nun alles auf eine Karte. Doch die Rechnung ging nicht auf, wieder war es Thierry Meister, der sich den Ball eroberte. Sein Schuss blieb an einem Verteidiger hängen, aber Martin Frei drückte den Ball über die Linie. Die Derendinger hatten nun aufgegeben und so erzielten Claudio Strickler, Martin Frei sowie Mario Müller im Powerplay noch je ein Tor zum 8:1-Sieg. Das Resultat fiel insgesamt deutlich zu hoch aus, ein 4:1 hätte es auch getan.

UHC Riehen – UHC Obersiggenthal 10:4 (3:1)

Im zweiten Spiel des Tages ging es nur noch darum, wer die Gruppe gewinnen würde. Die Riehener wollten sich keine Blösse geben und spielten gegen die Aargauer wie gegen jeden anderen Gegner. Martin Frei eröffnete das Score in der vierten Minute, nachdem er eine Auslösung des Gegners unterbunden hatte. Doch Obersiggenthal antwortete postwendend mit dem Ausgleich. Kurze Zeit später setzte Dominik Wingeier einen Gewaltsschuss an den Pfosten. Dieser war der Weckruf für eine weitere Druckphase der Riehener, die Claudio Strickler mit dem 2:1 krönte. Riehen hatte das Spiel nun im Griff, liess die Aargauer nicht gefährlich vor das eigene Tor kommen und konnte immer wieder gefährliche Offensivaktionen lancieren, die jedoch nur wenig Früchte einbrachten. Erst Adrian Schmutz sorgte in der 15. Minute dafür, dass die lautstarke Anhängerschar der Obersiggenthaler etwas leiser wurde. Ein Pfostenschuss an Emile de Keyzers Gehäuse sorgte noch einmal für einen kleinen Aufschrei, doch der Vorsprung konnte in die Pause gerettet werden. Danach spielte Riehen wieder äusserst druckvoll auf: Claudio Strickler eroberte sich einen Ball und versenkte ihn nach einem sehenswerten Solo im Kasten – 4:1. Danach trafen innert fünf Minuten wiederum Claudio Strickler, Dominik Wingeier und Adrian Schmutz und entschieden somit das Spiel. Die Riehener schalteten nun zwei Gänge runter und wurden unachtsam. Prompt bekam der Gegner wieder ein wenig Luft und traf zweimal zum 7:3. Trainer Marc Osswald nahm daraufhin fünf Minuten vor Schluss das Time-Out und forderte seine Spieler auf, noch einmal dagegen zu halten. Martin Frei setzte dies um, indem er den achten Treffer markierte. Und der Schiedsrichter trug mit der 2+2-Minuten-Strafe gegen einen Aargauer wesentlich dazu bei, dass die Schlussphase nicht brenzlig wurde. Beide Überzahlsituationen wurden von Thierry Meister verwertet, doch der Schlusspunkt blieb den Obersiggenthalern mit dem 10:4 vorbehalten. Damit qualifizierte sich Riehen als Gruppensieger für die Halbfinals, wo sie auf den Gastgeber UHC Kappelen trafen.

UHC Riehen – UHC Kappelen 6:5 (4:3)

Über Kappelen konnte man nach dem ersten Tag nicht viel sagen. Sie kamen gegen Nuglar überhaupt nicht ins Spiel, da sich die Solothurner nur hinter dem eigenen Tor verschanzten, und gegen Oron-la-Ville stellten sich die Berner dem Glück in den Weg, indem sie sich über alles aufregten, von der Schiedsrichter-Leistung bis hin zur Frisur des gegnerischen Captains. Riehen begann den Halbfinal hochkonzentriert und druckvoll. Kappelen kam nur ein Mal gefährlich vors Tor, scheiterte aber an Jasper Frei. Riehen dagegen konnte in der sechsten Minute dank einem sauberen Freistoss mit 1:0 in Führung gehen. In der zehnten Minute verwertete dann Claudio Strickler einen Penalty auf souveräne Art und Weise und nur drei Minuten später doppelte Strickler nach – 3:0. Alles schien nach Plan zu laufen. Kappelen war völlig von der Rolle und der Trainer war gezwungen, bereits nach dreizehn Minuten das Time-Out zu nehmen. Und machte damit einen grossartigen Schachzug. Der Riehener Faden riss und das Heimteam erzielte – angetrieben vom lautstarken Publikum – innerhalb von 75 Sekunden drei Tore und konnte das Spiel ausgleichen. Erst jetzt fingen sich die Riehener wieder und gestanden den Kappelern kaum mehr Torschüsse zu. Als dann wenige Sekunden vor Schluss Kappelen noch einmal einen Angriff lancieren wollte, wurde dieser von Martin Frei unterbunden, der Claudio Strickler einsetzte. Dieser hatte keine Mühe, acht Sekunden vor der Pause das 4:3 zu markieren. Nach der Pause waren die Riehener hellwach. Als ein gegnerischer Spieler nach gewonnenem Bully den Ball hinter dem Tor durch spielen wollte, schnappte sich Martin Frei den Pass, scheiterte aber am Torhüter. Nur zwanzig Sekunden später eroberte er sich den Ball auf die selbe Weise, dieses Mal versenkte er ihn aber; 5:3. Danach spielten beide Mannschaften mit angemessener Vorsicht, es gab auf beiden Seiten nur Chancen durch Weitschüsse, bis die 30. Minute anbrach. Dann schaltete Riehen einen Gang zurück und kassierte prompt das 5:4. Kappelen hatte nun Lunte gerochen, die Zuschauer erwachten wieder und tatsächlich ging es nur zwei Minuten, bis das Spiel wieder ausgeglichen war. Das Spiel konnte wieder von vorne beginnen, mit dem einzigen Unterschied, dass es nur noch sieben Minuten dauerte. Riehen kämpfte sich nun wieder ins Spiel zurück, vor allem Patrick Riegger sorgte mit seinen starken Dribblings dafür, dass die Kappeler kaum in Ballbesitz kamen und viele Fouls verursachten. In der 38. Minute war es wieder Patrick Riegger, der einen Freistoss provozierte. Martin Frei legte den Ball für Thierry Meister auf und dieser versorgte ihn zum 6:5 im Kasten. Es blieben noch zweieinhalb Minuten zu spielen und Kappelen musste nun alles auf eine Karte setzen. Sie ersetzten den Torhüter durch einen vierten Feldspieler und kamen zu mehreren Abschlüssen, welche allerdings alle am Tor vorbei flogen oder von Emile de Keyzer entschärft wurden. 45 Sekunden vor Schluss drückten die Berner immer heftiger aufs Riehener Tor. Coach Marc Osswald nahm seine Auszeit und liess seine Spieler noch einmal durchatmen. Und auch dieses Mal konnte der Rhythmus des Gegners dank einem Time-Out gebrochen werden. Den anschliessenden Freistoss verhaspelten die Kappeler und danach konnte Riehen den Ball lange genug in den eigenen Reihen behalten. Der Halbfinalsieg war perfekt und bei den Riehener Anhängern konnte die eine oder andere Schweissperle von der Stirn gewischt werden – das war extrem knapp!

UHC Riehen – Nuglar United 12:3 (5:1)

Beim Final konnten sich die Riehener noch mit einer neuen Situation vertraut machen. Bisher wurden sie nur von einem kleinen Teil der Zuschauer unterstützt, dieses Mal waren beinahe alle Besucher für Riehen. Denn Nuglar machte sich an dieser Finalrunde keine Freunde. Nur mit fünf Spielern angetreten, war ihr einziges Ziel, Kräfte zu sparen. In ihrem ersten Spiel gingen sie rasch mit zwei Toren in Führung und verbrachten danach insgesamt gefühlte 38 Minuten hinter dem eigenen Tor. Die Rechnung ging nur teilweise auf, sie spielten 5:5. Im Halbfinal dann wieder das gleiche Bild, Nuglar wartete hinter dem Tor ab, spielte 1:1 und setzte sich erst im Penaltyschiessen durch. Riehen wollte das unbedingt vermeiden. Die Marschrichtung war klar: Wollten sich die Solothurner hinter dem Tor häuslich einrichten, sollten sie von dort vertrieben werden, man wollte sie dazu zwingen, sich zu bewegen. Alle Pläne wurden bereits nach 15 Sekunden durchkreuzt. Nuglar erzielte mit dem ersten Schuss das 0:1, die Riehener wurden kalt geduscht. Doch Nuglar wollte noch einen drauf legen. Sie warteten nicht lange hinter dem Tor und spielten munter mit. Doch das Tor erzielte Riehen. Thierry Meister traf aus neun Metern zum Ausgleich und sorgte so dafür, dass sich Nuglar weiterhin nicht ausruhen konnte. Die Riehener konnten nun in jedem Einsatz Druck erzeugen, die Angriffe von Nuglar wurden alle nach dem ersten Pass unterbrochen und Dominik Wingeier markierte als logische Folge in der siebten Minute das 2:1. Nuglar war nun chancenlos, Martin Frei erzielte nach einem weiteren abgefangenen Angriff das 3:1, Claudio Strickler nach einem herrlichen Doppelpass mit Thierry Meister gar das 4:1. Gespielt waren noch keine zehn Minuten. Riehen schaltete nun vom fünften in den vierten Gang, setzte alle verfügbaren Kräfte ein und liess den Gegner weiterhin rennen. Thierry Meister markierte in der 13. Minute das fünfte Tor, danach schaltete man noch einen weiteren Gang runter. Nuglar kam nochmals zu zwei Chancen, was Jasper Frei im Riehener Tor noch die Gelegenheit gab, sich auszuzeichnen. Nach der Pause drückte Riehen wieder aufs Tempo. Dominik Wingeier erzielte seinen zweiten Treffer nach einem Freistoss, Mario Müller traf nach einem Vorstoss aus spitzem Winkel und Martin Frei wurde nach einem Konter von Claudio Strickler magistral bedient und hatte keine Schwierigkeiten, das 8:1 zu markieren. Erst nach Thierry Meisters 9:1 in der 30. Minute nahm Riehen das Tempo wieder aus dem Spiel und liess die Solothurner ein erstes Mal verschnaufen. Die Quittung erhielten die Riehener prompt. Nuglar fand ins Spiel zurück und erzielte in der 32. und der 39. Minute je einen Treffer. Der Trainer ermahnte seine Spieler daraufhin im Time-Out noch einmal zu Konzentration und appellierte daran, dass man hier nicht nur siegen, sondern sogar deutlich siegen sollte. Die Spieler nahmen sich die Worte zu Herzen, Thierry Meister erzielte sein zweites „Stängeli“-Tor an dieser Finalrunde und in der Schlussminute traf Claudio Strickler zum 11:3. Doch das Dessert kommt bekanntlich am Schluss. Als nur noch neun Sekunden zu spielen waren, erhielt Riehen einen Freistoss neben dem eigenen Tor. Claudio Strickler nahm sich den Ball und wartete, damit die Sekunden herunter gezählt werden konnten. Doch zwei Sekunden vor Schluss legte er sich den Ball noch auf die Schaufel und schoss aus 20 Metern Entfernung (!) ein letztes Mal aufs Tor. Der Ball fand den Weg via Torhüter ins Lattenkreuz, woraufhin gleich die Schlusssirene ertönte. Damit wurde diesem fantastischen Auftritt noch die Krone aufgesetzt. Die ganze Last fiel von den Schultern und die Spieler fielen sich jubelnd um den Hals.
An dieser Stelle ein kleines Saisonfazit zu schreiben, ohne Superlative zu gebrauchen, ist kaum möglich und vor allem wäre es überhaupt nicht angebracht. Die Mannschaft hat während der ganzen Saison hart für diesen Erfolg gearbeitet und ihn sich dementsprechend redlich verdient. Wie schon während der ganzen Meisterschaft haben sich auch an der Finalrunde alle Spieler vorbildlich für das Team eingesetzt, sich seriös vorbereitet und so den grössten Erfolg der Vereinsgeschichte erreicht. Als Trainer ist es eine dankbar einfache Aufgabe, eine derart motivierte Truppe zu coachen und es ist schade, dass die Saison nun vorüber ist. Es hat mir grossen Spass gemacht und ich freue mich bereits auf die nächste Saison. Um mit dem einen oder anderen zusammen zu spielen. Und um die Jüngeren nochmals eine Spielzeit zu trainieren. Alles geili Sieche!

UHC Riehen: 1 Emile de Keyzer (Tor), 21 Jasper Frei (Tor); 5 Simon Fries, 7 Patrick Riegger, 8 Dominik Wingeier, 11 Mario Müller, 13 Martin Frei, 14 Lukas Pfäffli, 15 Roger Durrer, 17 Adrian Schmutz, 18 Thierry Meister, 19 Claudio Strickler, 91 Florian Siegrist.