Obamas Schlagworte verhelfen zum Sieg

UHC Riehen – Hurricanes Boningen 4:7 (1:3)

Der Beginn hatte es in sich. Boningen traf bereits nach 25 Sekunden zum 1:0 und duschte die Riehenerinnen kalt. Doch Michelle Müller duschte ihre Gegnerin nur zehn Sekunden danach noch kälter (sie bewarf sie sozusagen mit Eiswürfeln), nahm ihr den Ball ab und glich sofort aus. Danach erwachten die Teams langsam aus ihrem Tiefschlaf und schüttelten die Kälte aus den Knochen. Nach vier Minuten musste Riehen das 1:2 hinnehmen und rannte fortan diesem Rückstand hinterher. Sie erarbeiteten sich immer wieder Vorteile im Mittelfeld, vergaben aber viele gute Chancen leichtfertig und überhastet. Das Tempo stimmte, das Zusammenspiel funktionierte aber noch nicht wie gewünscht. Erschwerend hinzu kam, dass sie auch defensiv nicht ganz sicher standen und immer wieder Schüsse zuliessen, die Melanie Ott aber alle abwehrte, teils mit sensationellen Reflexen. Die Solothurnerinnen schienen der Verzweiflung nahe. Kurz vor der Pause kassierte Michelle Müller eine Abstandsstrafe. Das Boxplay funktionierte gut, doch mit der Zeit schwanden die Kräfte und 15 Sekunden vor der Pause musste man sich geschlagen geben – 1:3. In der Pause nahm man sich vor, das Zusammenspiel zu verbessern, mehr Geduld zu beweisen und sich keine Fehler mehr in der Defensive zu leisten. Die Solothurnerinnen versuchten zu Beginn der zweiten Halbzeit, den Ball mehr in den eigenen Reihen zu halten und den Vorsprung zu verwalten, und sie wurden gnadenlos überfahren. Melanie Krause nahm ihrer Gegenspielerin den Ball unwiderstehlich ab und versorgte ihn mit einem Gewaltsschuss im Tor. Noch im gleichen Einsatz schloss Melanie Signer einen schönen Angriff mit einem Weitschuss von der Mittellinie erfolgreich ab und glich so das Spiel aus. Die Angriffe wurden nun mit mehr Nachdruck gespielt, Boningen wusste sich oft nur noch mit Fouls zu helfen und provozierte so einige Freistösse. Nina Rothenhäusler traf mit einem dieser Freistösse in der 26. Minute zum Führungstreffer und beruhigte so die Riehener Nerven. Doch kaum führten sie, fielen die Spielerinnen ins alte Muster zurück. Boningen machte nun stärker Druck und stellte Riehen vor einige Probleme. Darum musste man in der 30. Minute das 4:4 hinnehmen. Als dann Melanie Signer wegen einer etwas kleinlich gepfiffenen Abstandsstrafe eine Unterzahlsituation verursachte, nahm das Unheil seinen Lauf. Man kassierte das 4:5 und war vor einige Probleme gestellt. Boningen machte weiterhin Druck und die Riehenerinnen kamen nur selten vor das gegnerische Tor. Chancen waren Mangelware. Dies führte dazu, dass man immer weiter aufmachte und dem Gegner einige Konter ermöglichte. Doch auch das 4:6 reichte noch nicht, um die Riehenerinnen in die Knie zu zwingen. Man machte noch einmal Druck, nahm in der letzten Minute sogar noch die Torhüterin raus, doch wie so oft landet der Ball dann im eigenen Tor. Schlussendlich ist die Niederlage verdient, man zeigte in der ersten Halbzeit einen verschlafenen Auftritt und die zehnminütige Steigerung nach der Pause war insgesamt dann doch etwas zu wenig.

UHC Riehen – Unihockey Mümliswil 7:3 (3:2)

Never change a winning team. Was aber tun, wenn man das erste Spiel verliert? Die Antwort ist einfach: Man wechselt anders. Die Pause zwischen den Spielen wurde genutzt, um eine neue Wechselstrategie einzustudieren, die einem schnelle Angriffe und viel Platz ermöglicht. Vorerst brauchte diese aber gar nicht angewandt zu werden. Melanie Krause erzielte bereits nach vierzehn Sekunden das 1:0. Kurz darauf wurde das Spiel aber mit dem Ausgleich wieder neu lanciert. Danach brachte Riehen das Spiel schnell unter seine Kontrolle, es gab kaum Abschlüsse aufs eigene Tor und in der Offensive sorgte vor allem der Block mit Michelle Müller und Katharina Ott für viel Gefahr. In der achten Minute eroberte sich Michelle Müller einen Ball hinter dem Tor, spielte ihn zu Katharina Ott und diese traf via Lattenunterkante zum 2:1. Nur drei Minuten später erhöhte Nina Rothenhäusler auf 3:1, nachdem sie von Katharina Ott mustergültig bedient wurde. Riehen zog sich nicht zurück, setzte die Mümliswilerinnen weiter unter Druck und stellte diese vor unlösbare Probleme bei der Auslösung. Durch den niedrigen Anteil am Ballbesitz waren aber Wechsel nur selten möglich und die Riehenerinnen mussten lange auf dem Feld bleiben. In der dreizehnten Minute konnte eine Mümliswilerin nach einem langen Riehener Einsatz auf der linken Seite durchbrechen und aus spitzem Winkel das 3:2 erzielen. Mit diesem Stand ging es in die Pause, wo man sich noch einmal sammelte und beschloss, weiter so zu spielen. Nach der Pause führte die Wechselstrategie endlich zum ersten Tor, Melanie Krause bediente kurz vor der Auswechslung Michelle Müller, die keine Mühe hatte, das 4:2 zu markieren. Danach ruhte man sich ein wenig aus und kassierte prompt das 4:3. Katharina Ott hatte allerdings die richtige Antwort parat und traf in der 28. Minute aus dem Slot. Mümliswil leistete sich nun immer mehr Fehler, die die Riehenerinnen aber nicht so recht auszunutzen wussten. Bei beiden Teams schlich sich die Müdigkeit ein, die Konzentration liess nach und durch die Frustration liessen sich einige Gegnerinnen zu kleinen Mätzchen hinreissen. Nichts Grobes, aber ein deutliches Zeichen dafür, dass der Sieger wohl feststand. Riehen liessen sich dadurch nicht beirren, und hatte noch nicht genug. In der 31. Minute schüttelte Melanie Krause in der Ecke zwei Gegnerinnen ab, traf mit dem ersten Abschluss die Torhüterin (sie schoss sie regelrecht nieder) und konnte danach völlig unbedrängt den Abpraller gegen die liegende Torhüterin verwerten – 6:3. Einen Angriff später wurde Melanie Krause dann bewacht, die Gegenspielerin hielt ihren Stock fest. Doch als Tanja Krause ihre Schwester anspielen wollte, hielt die Gegenspielerin den Fuss in den Pass und lenkte ihn ins eigene Tor zum Schlussstand von 7:3.

Das Fazit der Runde: Glücklicherweise finden die meisten Spiele erst am Nachmittag statt, denn je später es wurde, desto besser spielte Riehen. Wenn man die Leistung aus dem zweiten Spiel regelmässig abrufen kann, dann liegen noch einige Punkte drin in dieser Saison. Das Team spielt frech und unbelastet und ist wohl eines der besten Teams beim Spiel ohne Ball. Verbesserungspotential gibt es noch beim Körperspiel, vor allem im Slot muss manchmal noch etwas resoluter aufgeräumt werden. In der kommenden Runde trifft man dann auf einen echten Prüfstein: Basel United hat bisher jedes Spiel gewonnen und führt die Tabelle mit einem eindrücklichen Torverhältnis von 30:3 an.

UHC Riehen – Hurricanes Boningen 4:7 (1:3)
Tore: 1. 0:1, 1. Müller 1:1, 4. 1:2, 20. 1:3 (Ausschluss Müller), 21. M. Krause 2:3, 22. Signer (T. Krause) 3:3, 26. Rothenhäusler (Müller) 4:3, 30. 4:4, 34. 4:5 (Ausschluss Signer), 38. 4:6, 40. 4:7 (ins leere Tor). Strafen: 2×2′ gegen Riehen, keine gegen Boningen.
UHC Riehen – Unihockey Mümliswil 7:3 (3:2)
Tore: 1. M. Krause 1:0, 2. 1:1, 8. K. Ott (Müller) 2:1, 11. Rothenhäusler (K. Ott) 3:1, 13. 3:2, 22. Müller (M. Krause) 4:2, 26. 4:3, 28. K. Ott (Rieser) 5:3, 31. M. Krause 6:3, 34. T. Krause (Rieser; Eigentor Mümliswil) 7:3. Strafen: keine

Kader: Melanie Ott (Tor), Mirjam Rieser (0 Tore/2 Assists), Nina Rothenhäusler (2/0), Tanja Krause (1/1), Melanie Krause (3/1), Melanie Signer (1/0/2 Strafminuten), Elena Soriano, Michelle Müller (2/2/2), Katharina Ott (2/1).