Das Playoff-Abenteuer ist vorbei

Keine Anlaufschwierigkeiten benötigte das Spiel. Wer zu spĂ€t zum Anpfiff kam, verpasste bereits das erste Tor. Gossau benötigte lediglich 49 Sekunden, bis der Ball ein erstes Mal hinter Junker landete. Dieser RĂŒckstand, kombiniert mit der Erinnerung an das erste Spiel liess bereits einigen Heimfans der Angstschweiss auf die Stirne tröpfeln. Doch die Riehenerinnen hatten eine Woche Zeit, um sich auf das Spiel der Gossauerinnen einzustellen und sie verkauften sich in der Tat deutlich besser. Es dauerte lediglich zwei Minuten, bis Meier, von Rieder schön angespielt, egalisieren konnte. Und nach vier Minuten passte Meier einen Freischlag auf Rieder und diese realisierte die FĂŒhrung zum 2:1. Gossau war um die Antwort nicht verlegen – sie benötigten gar lediglich fĂŒnfzehn Sekunden und schon stand es 2:2. Danach konnte sich keine Mannschaft zwingende Torchancen erarbeiten, beide spielten diszipliniert und versuchten, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Erst wenige Sekunden vor der Drittelspause entwischte eine Gossauerin hinter dem eigenen Tor und markierte mit einem sehenswerten Schuss ins Lattenkreuz den 3:2-FĂŒhrungstreffer fĂŒr das Gastteam.
Nach der Pause traten die Gossauerinnen in schwarz auf – scheinbar waren sie ob der Ähnlichkeit der Trikots trotz Besprechung vor dem Spiel etwas ĂŒberrascht. Doch auch in den neuen Trikots erwischten sie den besseren Start, dieses Mal dauerte es immerhin 103 Sekunden, bis sie mit 2:4 in FĂŒhrung gingen. Und obwohl die Riehenerinnen in dieser Phase mehr vom Spiel hatten, musste die inzwischen eingewechselte TrĂŒmpy noch einen weiteren Gegentreffer hinnehmen, ehe Norina Reiffer in der 28. Minute ihre Schnelligkeit aufblitzen liess und mit einem Backhand-Buebetrickli das 3:5 erzielte. Und kurz vor SpielhĂ€lfte gelang Hermann der nĂ€chste Anschlusstreffer. Brunner spielte sie halbhoch von hinter dem Tor an und Hermann verwandelte wuchtig. In der Folge schaltete Gossau einen Gang höher und konnte das Spiel wieder ausgeglichen gestalten. Und als in der 34. Minute Gilgen eine Zwei-Minute-Strafe kassierte, liessen sich die GĂ€ste nicht zweimal bitten und netzten innert 16 Sekunden zum 4:6 ein. Dabei blieb es bis zur zweiten Drittelspause und manch einer auf der TribĂŒne fragte sich, wie zum Teufel das erste Spiel so hoch verloren wurde. Die Riehener Damen boten einen guten Auftritt und es fehlte lediglich an der Effizienz.
Und es fehlte am Start in die Spielabschnitte. Auch im dritten Drittel waren es wieder die Gossauerinnen, die eine LĂ€nge vorlegten. Und weil sich Riehen in der Folge weiterhin nicht so prĂ€zis im Abschluss zeigte, bedeutete das 4:8 in der 53. Minute so etwas wie die Vorentscheidung. Dachte man zumindest. Hermann hatte nach 54 Minuten die passende Antwort parat, verkĂŒrzte auf 5:8 und lĂ€utete eine Aufholjagd ein, die vom Publikum sehnlichst erwartet wurde. Doch der Schwung verpuffte am Pfosten, den Rieder zuerst mit einem Abschluss streifte, und nur einen Einsatz spĂ€ter sah Fricker ihren Kracher von ebendiesem Pfosten abgewehrt. Auch zu viert ohne TorhĂŒter wollte kein Treffer mehr fallen und so war die Niederlage besiegelt, es blieb beim 5:8.
Freude ĂŒber die markante Steigerung wollte nach dem Abpfiff selbstredend keine aufkommen. Doch man kann die kommende Saison mit dem Wissen in Angriff nehmen, dass man an einem guten Tag die Top-Mannschaften kitzeln kann. Und mit einer gesteigerten Effizienz wird man das nĂ€chste Mal einer Überraschung noch nĂ€her kommen. Damit verabschieden sich die Damen in die wohlverdiente Sommerpause. Den nĂ€chsten Ernstkampf gilt es im August zu bestreiten, dann trifft man im Ligacup 1/32-Final auswĂ€rts auf die Wild Goose Wil-Gansingen (2. Liga).

UHC Riehen – UHCevi Gossau 5:8 (2:3, 2:3, 1:2)
Sporthalle Niederholz, Riehen. – 85 Zuschauer. – SR: Hauri. – Tore: 00:49 Marty (Herrmann) 0:1, 02:58 Meier (Rieder) 1:1, 04:16 Rieder (Meier) 2:1, 04:31 Koller (Tanner) 2:2, 19:34 Herrmann 2:3, 21:43 Koller (Tanner) 2:4, 25:09 Guillod (Marty) 2:5, 28:10 Reiffer 3:5, 29:43 Hermann (Brunner) 4:5, 34:12 Herrmann (Eglauf; Ausschluss Riehen) 4:6, 43:24 Eglauf (Tanner) 4:7, 52:22 Guillod (Eglauf) 4:8, 54:01 Hermann 5:8. – Strafen: UHC Riehen 1×2‘, UHCevi Gossau keine.
UHC Riehen: Junker (Tor), TrĂŒmpy (Tor); Brunner, Fricker, Gilgen, Heeb, Hermann, Hubler, Kissling, Meier, Reiffer, Rieder.
UHCevi Gossau: Sigrist (Tor), Seitz (Tor); Arnold, Eglauf, Guillod, Herrmann, Koller, Krieger, Marty, Stettbacher, Tanner, Trachsler.