Herren Kleinfeld: Wieselflink eine Cup-Runde weiter

Die Riehener Kleinfeldherren qualifizieren sich mit einem letztlich diskussionslosen 11:5-Sieg gegen den STV Murgenthal für die dritte Cuprunde. Von einem ungefährdeten Sieg kann man indes nicht sprechen, da sich die Riehener im Mitteldrittel einen längeren Hänger leisteten, der in einem Rückstand zur zweiten Pause mündete. Mit fortschreitender Dauer zahlte sich aber das grosse Kader aus und man konnte den zunehmend müder werdenden Gästen den Schneid abkaufen.

Die Ausgangslage vor dem Spiel war klar. Riehen ging als Favorit in das Duell der Neo-Zweitligisten und nahm auch gleich das Heft in die Hand. Doch trotz einem Plus an Ballbesitz waren die Riehener nicht in der Lage, den Gegner an Abschlüssen zu hindern. Einziger Unterschied in der ersten Viertelstunde war, dass die Riehener trafen und die Murgenthaler nicht. So waren es Zaugg und Durrer, die mit einem Doppelschlag den Vorteil auf die Riehener Seite zu ziehen vermochten. Und als in der 16. Minute der Murgenthaler Captain für seine Farben den Anschluss markierte, waren die Riehener nicht um eine Antwort verlegen und konnten ihrerseits durch Osswald auf 3:1 erhöhen. Allgemein war Riehen das flinkere Team, das zeigte sich allein daran, dass dann und wann die Gegenspieler nach einer Körpertäuschung auf die Bretter gingen. Damit ging es in die erste Drittelspause, in der wohl beide Teams die mangelnde Effizienz vor dem Tor ansprachen.

Nach diversen Änderungen in der Aufstellung brauchten die Riehener im zweiten Drittel ein bisschen Anlaufzeit – das Spiel plätscherte dahin, bis sich die Murgenthaler mit einer flinken Täuschung eine riesige Chance erspielten, die der stark aufspielende Torhüter de Keyzer mit einer noch grösseren Parade vernichtete. Seine neuerliche Nomination für das holländische Nationalteam tut ihm sichtlich gut. Es war der Weckruf für das ganze Team, die Intensität wieder zu erhöhen. Strickler nahm diesen Aufruf etwas zu genau und griff in einem Zweikampf von ausserhalb der Bande ins Spiel ein, was ihm (zu Unrecht!) eine Zweiminutenstrafe eintrug. Und diese Strafe änderte das Geschehen im Mittelabschnitt markant. Die Murgenthaler verwerteten souverän zum 2:3 aus ihrer Sicht und liessen danach die Riehener nicht mehr zurück ins Spiel kommen. Sie stellten die Räume geschickt zu, verteidigten bereits den ersten Pass konsequent und gewannen viele einfache Bälle. Und in der 34. Minute zahlte sich ihr Aufwand aus, mit einem Doppelschlag drehten sie das Score und führten plötzlich mit einem Tor Vorsprung. Die Riehener nahmen daraufhin das Time-Out und trotzdem gelang es ihnen bis zur Pause nicht, einen Treffer zu erzielen, teils wegen Unvermögens und mangelnder Entschlossenheit, teils aber auch wegen sehenswerter Paraden des Murgenthaler Keepers.

Für das Schlussdrittel war die Devise klar: Die Kräfte, welche im vorherigen Abschnitt geschont wurden, sollten ihren Energievorteil ausspielen. Die Riehener kamen hochmotiviert aus der Garderobe und setzten das Besprochene in die Tat um. Und doch dauerte es ganze vier Minuten, bis Osswald nach mehrmaligem Nachsetzen den Ball endlich im Kasten unterbrachte. Doch damit war die Dose geöffnet. Zaugg brauchte nach dem folgenden Bully lediglich acht Sekunden und Riehen führte mit 5:4. Danach erhöhten die Riehener im Zweiminutentakt weiter, nach Brändlin und Zaugg war die Reihe in der 50. Minute an Fitz, der den Torwart im nahen Eck erwischte. Das gleiche Eck peilte Wingeier nach einem Freischlag an, und auch er traf. Und keine zwei Minuten später markierte derselbe Wingeier das 10:4 und veranlasste die Murgenthaler, das Time-Out zu nehmen. Die Gäste stemmten sich nun nochmals mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage und versuchten mit allen Mitteln, den Ball auf ihre Seite zu bringen, doch die Riehener konnten das Pressing mit geschickten Pässen öfters umgehen und es war wiederum der mangelnden Effizienz geschuldet, dass man nicht mehr als nur noch einen Treffer nachlegen konnte. Und als man in der 57. Minute noch die Devise herausgab, dass man das letzte Drittel ohne Gegentor beenden wollte, schlotterten plötzlich die Knie. Das Tor fiel dann noch, 30 Sekunden vor Schluss und auf eine kuriose Weise, aber die Murgenthaler hatten es sich mit ihrem Aufbäumen redlich verdient.

Verdient war letztendlich auch der Sieg der Riehener, die ihre Klasse oft aufblitzen liessen und den Gegner teilweise mit ihrem Tempo überforderten. Es war ein bisschen, wie beim Bier, das nach dem Spiel noch kredenzt wurde: Man hatte Mühe, den Deckel von der Flasche wegzubringen, und als er dann endlich weg war, schäumte das Bier überschwänglich. Für das Team geht es nun nach einem Abschlusstraining in eine längere Sommerphase ohne Hallentraining. Mitte August steht dann der 1/32-Final an, Gegner wird Floorball Albis sein, ein alter Bekannter aus Zweitliga-Zeiten, der mittlerweile in der dritten Liga anzutreffen ist. Das Spiel findet aller Voraussicht nach auswärts statt.

UHC Riehen – STV Murgenthal 11:5 (3:1, 0:3, 8:1)
Sporthalle Niederholz. – 25 Zuschauer. – SR: Aleinikov. – Tore: 4:51 Zaugg (Strickler) 1:0, 5:39 Durrer (Brändlin) 2:0, 15:22 Aeschbach (L. Joss) 2:1, 17:58 Osswald (Diethelm) 3:1, 26:32 Andres (Ulmann, Ausschluss Riehen) 3:2, 33:27 Jakob 3:3, 33:53 L. Joss (Aeschbach) 3:4, 44:11 Osswald (Diethelm) 4:4, 44:19 Zaugg (Wingeier) 5:4, 46:04 Brändlin (Durrer) 6:4, 48:04 Zaugg 7:4, 49:58 Fitz (Diethelm) 8:4, 51:36 Wingeier (Strickler) 9:4, 52:47 Wingeier (Zaugg) 10:4, 56:09 Osswald (Diethelm) 11:4, 59:29 Ulmann (Jakob) 11:5. – Strafen: 1×2’ gegen Riehen, keine gegen Murgenthal.
UHC Riehen: Emile de Keyzer (Tor), Martin Pohl (Tor; nicht eingesetzt); Mathis Brändlin, Adrian Diethelm, Roger Durrer, Benjamin Fitz, Martin Frei, Julian Fries, Gian Gaggiotti, Pascal Knecht, Thierry Meister (nicht eingesetzt), Marc Osswald, Daniel Schläpfer, Adrian Schmutz, Claudio Strickler, Dominik Wingeier, Pascal Zaugg.
STV Murgenthal: Moritz Hirt (Tor, bis 40. Minute), Jonas Joss (Tor, ab 41. Minute); Jan Aeschbach, Camill Andes, Matthias Jakob, Lukas Joss, Stefan Lanz, Josua Lauper, Michael Luginbühl, Michael Ulmann, Matthias Würsten.
Bemerkungen: 33:53 Time-Out Riehen, 52:47 Time-Out Murgenthal.