Ligacup Damen: Spektakelspiel im Niederholz

Das Damenteam des UHC Riehen traf am Samstag im Viertelfinale des Ligacups auf die Damen von UHV Skorpion Emmental. Ein Team, welches noch in der 2. Liga spielt, aber in der Meisterschaft ihre Gruppe dominiert und auch im Cup bereits zwei 1.Liga Teams ausschalten konnte. Man war sich also bewusst, dass es keine einfache Aufgabe sein wird, sich für den Halbfinal zu qualifizieren und stellte sich daher bereits vor dem Spiel auf eine nervenaufreibende Partie ein.

Ein langes Abtasten gab es zum Start in dieses Viertelfinalspiel nicht. Bereits nach zwei Minuten zappelte der Ball im Netz von Riehen. Etwas angestachelt durch diesen Treffer reagierte Riehen mit einem Doppelschlag und ging ein erstes Mal in Führung. Im Anschluss ergab sich ein offenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Es zeigte sich aber, dass die Emmentalerinnen auf sehr viel Erfahrung zurückgreifen konnten und einige in der höchsten Spielklasse auf dem Grossfeld tätig waren. Bot sich ihnen eine Chance auf einen Treffer, wurde diese genutzt und die Einheimischen etwas zurückgebunden. Noch vergab man zu viele Chancen auf der Seite Riehens und stolperte im ersten Drittel etwas über die eigene Chancenauswertung. Mit 3:5 ging es in die erste Pause, beunruhigen lassen hatte man sich davon jedoch noch lange nicht. 

Um das Tempo noch etwas weiter zu erhöhen, stellte man im zweiten Drittel auf zwei Blöcke um, und startete furios, innert kürzester Zeit konnte Riehen mit zwei Treffern ausgleichen. Jedoch schaffte man es nicht dieses Resultat zu halten, weil die Skorps die meisten ihrer Chancen weiterhin konsequent nutzten. Riehen hatte sicherlich mehr Ballbesitz und liess den Gegner laufen, scheiterte aber zu oft an der gegnerischen Torhüterin oder am Gehäuse des Tores. Am Ende trafen beide Teams viermal im zweiten Drittel und man ging mit einem Zwischenstand von 7:9 in die zweite Pause.

Es standen nochmals zwanzig weitere Spielminuten auf dem Programm. Beide Teams wussten, dass noch einiges passieren wird und auch die Fans sollten nicht enttäuscht werden. Nochmals wurde auf der Seite Riehens die Spielerinnen durcheinandergewürfelt und neue Blöcke gebildet. Wie geplant startete die Aufholjagd nicht, die Emmentalerinnen erhöhten auf 7:10 und auf die beiden Anschlusstreffer zum 9:10 reagierten sie postwendend mit dem 9:11. Drei Tore mussten nun her und die Zeit lief langsam, aber sicher gegen das Heimteam. Auch eine Zweiminutenstrafe gegen Riehen, fünf Minuten vor Schluss, liess einem etwas den Glauben an die grosse Wende verlieren. Doch die Riehnerinnen geben niemals ein Spiel auf, bevor der Schiedsrichter nicht abgepfiffen hat, und dies sollten nun auch die Skorpione zu spüren bekommen. In Unterzahl agierend schnappten sie sich den Ball und liessen mit einem Tor in Unterzahl die Halle in einen Hexenkessel verwandeln. Nur noch 10:11, jedoch war Emmental noch in Überzahl und diese nutzen sie auch zum 10:12. Noch vier Minuten, auf den Rängen wurde die Nervosität grösser und grösser, die Stimmung lauter und lauter. Es galt nun alles zu riskieren, die Torhüterin durch eine Feldspielerin zu ersetzten und so die benötigten Tore zu erzielen. Riehen liess den Ball gut in den eigenen Reihen laufen, spielte sich frei und verkürzte mit einem abgelenkten Weitschuss zum 11:12. Nur noch ein Tor und man war zumindest mal in der Verlängerung. Die Fans auf der Tribüne trieben das Team nochmals nach vorne. Wieder versuchte man es ohne Torhüterin und wieder war man erfolgreich. Das Spiel ausgeglichen und noch waren zwei Minuten zu spielen. Die Damen des UHC Riehen waren nun nicht mehr zu bremsen und spielten ihre läuferische Überlegenheit und das Momentum voll aus. Mit einem Energieanfall eroberte man sich den Ball, gab dem Gegner keinen Zugriff mehr und schoss das vielumjubelte Tor zum 13:12. Das Spiel war damit gedreht, aber noch nicht beendet. Nun musste der Gegner in den letzten 45 Sekunden alles riskieren, um sich in die Verlängerung zu retten. Ebenfalls ohne Torhüterin und mit den besten Kräften auf dem Feld versuchten sie es, verloren jedoch den Ball, welcher umgehend durch Riehen im Tor der Emmentalerinnen versenkt wurde. Es folgten nochmals dreissig Sekunden voller Anspannung, welche jedoch souverän heruntergespielt wurden. Es folgte ein kollektiver Jubelschrei auf dem Feld, der Ersatzbank und der Tribüne, die Damen des UHC Riehen stehen, nach einem spannenden Spiel, sensationell im Cup-Halbfinale.

Tor: Rebecca Junker, Sarah Trümpy
Feldspielerinnen: Vera Fries, Romina Kilchhofer, Norina Reiffer, Meret Fricker, Leonina Rieder, Nadja Kuhn, Amélie Strebel, Cécile Erbsland, Lena Messmer, Layla Winteler, Ladina Plattner, Luana Bosshard
Trainer: Marc Spitzli
verletzt/abwesend: Joséphine Strebel, Dragana Dubey

Autor des Berichts: Marc Spitzli