Saisonauftakt nach Mass

UHC Riehen – TV Oberwil 25:0 (7:0)

Dass der TV Oberwil in der vergangenen Saison nur zwei Punkte holte, war noch tief in den Köpfen der Spieler drin. Dementsprechend wollte man der Favoritenrolle gerecht werden und das Spiel früh entscheiden. Doch man traf auf eine Gegenspielerin, die sonst eher selten ins Geschehen eingreift: Die Torumrandung. Sage und schreibe fünf Mal innert sechs Minuten prallte der Ball vom Pfosten oder von der Latte ins Feld zurück. Und ein einziges Tor hatte man bis dahin erzielt. Nichts war es mit der frühen Entscheidung. Dazu kamen ab und zu defensive Unzulänglichkeiten, die A-Debütant Jasper Frei die Möglichkeit gaben, sich als Torhüter in ein gutes Licht zu rücken. Yves Wüthrich erzielte in der neunten Minute das zweite Tor, doch es blieb weiterhin ein harziges Spiel. Zu selten funktionierte die Auslösung, zu oft scheiterte man an den ungenauen Pässen oder der Nonchalance im Abschluss. Doch die Minuten verstrichen und die A-Junioren kamen immer besser ins Spiel. Bis zur Pause hatte man sieben Tore erzielt, doch jeder wusste, dass noch mehr drin liegen würde. Die zweite Halbzeit war ein Offensivspektakel sondergleichen. Der Höhepunkt war die dreissigste Minute, in der gleich fünf Tore fielen. Frei nach dem Motto „Wer hat noch nicht, wer will noch mal“ reihte sich Tor an Tor und um ein Haar vergass man, dass Jasper Frei im Tor ja noch einen Shutout ins Trockene bringen wollte. In der 38. Minute wehrte er sich erfolgreich gegen alle drei Oberwiler und verdiente sich so sein erstes Zu-Null-Spiel im ersten Match endgültig. Den Schlusspunkt setzte Philipp Wingeier mit dem 25. Treffer. Es war dies der höchste Sieg der A-Junioren überhaupt.

UHC Riehen – Burning Fighters Ziefen 8:6 (4:5)

Im letzten Spiel der Runde kam es bereits zu einem ersten Saisonhöhepunkt: Dem „Spitzenspiel“ zwischen Riehen und Ziefen, zwei Teams, die sich in der Vergangenheit viele spannende und faire Duelle geliefert hatten. Die Riehener wurden von den schussstarken Ziefenern in die Zange genommen und erst wieder nach fünf Minuten und zwei Gegentoren losgelassen. Martin Frei sorgte in der siebten Minute für den Anschlusstreffer, der aber gleich nach dem Bully mit dem Gegentreffer beantwortet wurde. Nach zehn Minuten lagen die A-Junioren 1:4 im Rückstand und wussten kein Rezept. Immerhin konnten nun die Schüsse aufs Tor unterbunden werden, so dass Jasper Frei nicht mehr allzu viel Arbeit hatte. Diese wurde nun dem gegnerischen Torhüter beschert. Er wehrte sich einige Male glänzend, musste sich dann aber von Thierry Meister zum 2:4 bezwingen lassen. Kurz danach doppelte Claudio Strickler nach, er wurde von Yves Wüthrich versehentlich abgeschossen, bugsierte aber geistesgegenwärtig zuerst den Ball über die Linie, bevor er sich seinen Schmerzen zuwendete (die glücklicherweise bald verflogen waren). Doch auch dieses 3:4 wurde nur wenige Sekunden später mit dem fünften Tor quittiert. Nochmals Strickler sorgte wenige Sekunden vor der Pause für den mehr oder weniger ansehnlichen Halbzeitstand von 4:5. Die zweite Halbzeit war nun von einem etwas härteren Körperspiel geprägt. Beide Mannschaften wollten sich nun keine Geschenke machen und spielten dementsprechend abwartend. Wieder war es Claudio Strickler, der ausgleichen konnte und nach einer fragwürdigen Zweiminutenstrafe gegen Ziefen brachte Yves Wüthrich die Riehener zum ersten Mal in Führung. Es blieben noch sieben Minuten zu spielen. Drei ereignislose Minuten später nahm der gegnerische Coach sein Time-Out, der Riehener Trainer nutzte die Gelegenheit dazu, die Spieler noch einmal auf die gegnerischen Schüsse aufmerksam zu machen und nun die letzten Kraftreserven anzuzapfen. Die Riehener konnten den Ball mehrheitlich in den eigenen Reihen halten und es gelang ihnen, den Gegner weit in die eigene Platzhälfte zu drängen. Claudio Strickler erzielte nach einem Pfostenschuss (einem weiteren) das vermeintlich entscheidende 7:5, doch Ziefen steckte nicht auf. Doch die Zeit wurde immer knapper und die Riehener konnten sich nur noch selber schlagen – und prompt taten sie es. Patrick Riegger spedierte den Ball auf unglückliche Weise ins eigene Tor und sorgte so in den letzten 45 Sekunden noch einmal für Hektik. Doch eine gegnerische Unkonzentriertheit nutzte Yves Wüthrich kaltblütig aus und versetzte so den Ziefenern den endgültigen Stich. Mit diesem knappen Sieg setzten sich die Riehener bereits nach dem ersten Spieltag an die Spitze. Wie lange diese Position Bestand haben wird, zeigt sich schon bei der nächsten Runde: Dort wartet Titelverteidiger Nuglar United auf die Riehener.

Das letzte Wort gehört den Gegnern: Für mich als Trainer war es hoch erfreulich, den beiden Spielen zuzusehen. Nicht (nur) wegen den Resultaten, sondern wegen der eingeschlagenen Gangart. Dass man in einem Spiel 25 Tore kassiert und trotzdem in den letzten drei Minuten das letzte aus sich rausholen will (auch wenn man noch ein zweites Spiel hat), zeugt von einem grossen Charakter. Einen ebenso grossen Charakter hat man, wenn man im Laufduell Richtung Ecke nach einem kurzen Überlegen den Arm wieder vom gegnerischen Rücken runter nimmt anstatt zu stossen – obwohl man mit 5:7 im Rückstand ist. Das ist das so oft vermisste sportliche Verhalten und soll an dieser Stelle auch einmal erwähnt sein!

UHC Riehen: Jasper Frei (Torhüter, 3 Assists); Simon Fries (0 Tore/0 Assists), Patrick Riegger (2/1), Thierry Meister (5/2), Yves Wüthrich (6/6), Philipp Wingeier (5/4), Martin Frei (4/1), Lukas Pfäffli (3/1), Claudio Strickler (8/7).