Gesucht: Osternest

UHC Riehen – STV Murgenthal 0:4 (0:0)

Im ersten Spiel glaubte man, das Versteck des Nests zu kennen. Man bewegte sich ständig in Richtung gegnerisches Tor und war dem Tabellenvorletzten aus Murgenthal stets eine Ohrenlänge voraus. Doch das Nest wurde gut bewacht, die Torhüterin machte den Riehener Offensivbemühungen einen Strich durch die Rechnung. Und je länger die Eiersuche – pardon, das Spiel – dauerte, desto mehr suchten die Riehenerinnen mit Perfektionismus nach Details. Es sollte nicht mehr nur ein Tor werden, sondern ein schönes Tor. Zu oft gingen die Versuche danach am Gehäuse vorbei oder landeten in den Händen der glänzenden Torhüterin. So kam es, wie es in solchen Spielen immer kommt. Murgenthal fand nach 29 Minuten sein erstes Ei im Riehener Tor und kam auf den Geschmack. Die Riehenerinnen kämpften gegen die Niederlage an, blieben jedoch weiterhin glücklos. Dazu passte, dass Melanie Signer ihrer Torhüterin mit viel Pech gleich selbst ein Ei ins Tor legte, das die Aargauerinnen natürlich dankend annahmen. Schlussendlich verlor man mit 0:4, ein hartes Verdikt.

UHC Riehen – Bohrmaschine Zeiningen 6:4 (4:3)

Danach war das letzte Spiel der Saison angesagt. Gegner war der Verein mit dem wohlklingenden Namen „Bohrmaschine Zeiningen“. Die Fricktalerinnen wurden gut eine Stunde zuvor als Leader abgelöst und verspielten so den Gruppensieg. Gegen Riehen starteten sie mehr schlecht als recht, die Luft schien schon vor dem Anpfiff etwas draussen zu sein. Dennoch gelang es ihnen, das 0:1 zu markieren. Dem Ausgleich von Nina Rothenhäusler folgte gleich das 1:2. Die beiden Teams boten den Zuschauern eine unterhaltsame Partie, die in der 15. Minute in die richtigen Riehener Bahnen gelenkt wurde. Erst glich Melanie Signer mit einem Direktschuss aus und nur Sekunden später entwischte Elena Soriano und verwertete alleine vor der Torhüterin furios. Und gleich nach dem Wiederanpfiff konnten die in Rot angetretenen Riehenerinnen einen gegnerischen Angriff abfangen und Nina Rothenhäusler versenkte den Ball unvermittelt in den Maschen – 4:2. Doch das liess sich Zeiningen nicht gefallen und erzielte das 4:3. Nach der Pause trat Riehen resolut auf und wurde für ihre Offensivbemühungen alsbald mit dem 5:3 belohnt. Melanie Krause zimmerte den Ball in den Kasten, nachdem ihre Schwester Tanja mit ihrem Schuss an der Verteidigerin hängen blieb. In der Folge suchte Riehen die Offensive nicht mehr mit aller Vehemenz. Sie waren nun über weite Strecken in Ballbesitz und konnten diesen auch in eine Feldüberlegenheit ummünzen. Mit einem Vorsprung im Rücken spielt es sich eben deutlich angenehmer. Dennoch gelang Zeiningen in der 36. Minute der Anschlusstreffer zum 5:4. Doch die Spielerinnen liessen sich nicht aus der Ruhe bringen, einerseits weil Zeiningen viele Fehler beging, andererseits weil die Roten noch einen sicheren Rückhalt im Tor wussten – Melanie Ott hielt ihre Farben auch in diesem Match wiederholt und glänzend im Spiel. Ihre (massiv ältere!) Zwillingsschwester Katharina meldete bei 3-gegen-4 auch noch ihre Ambitionen als Torhüterin an, als sie sich gleich mitsamt dem Ball ins verwaiste Tor schmiss. Allerdings hat sie nicht ganz verstanden, dass sie die Eier (sorry, Bälle) aus dem Tor raushalten und nicht ausbrüten muss. Das war der Schlusspunkt hinter dieses Spiel, das die Riehenerinnen letztendlich dank grossem Einsatz verdient gewannen und so die Saison mit einem Sieg abschliessen konnten.
Ein Saisonfazit fällt an dieser Stelle aus, für das sind andere zuständig. Ich hatte das Vergnügen, diese Saison an einige Runden mitzugehen und ein bisschen reinzureden (und die Berichte zu schreiben). Das war immer verbunden mit ein bisschen Nervenkitzel, guter Laune und viel Spass. Alle haben Freude am Unihockey, sind motiviert und offen dafür, etwas Neues zu lernen. Auch wenn es erst eine halbe Stunde vor dem Match ist. Und wenn es dann im Spiel tatsächlich klappt, dann darf man als Spielerin stolz sein darauf. Denn eine Siegerin zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch Dinge kann, von denen sie gar nicht gewusst hat, dass es sie gibt 😉

UHC Riehen: Melanie Ott (Tor); Nina Rothenhäusler (2 Tore/0 Assists), Tanja Krause (0/2), Melanie Krause (1/0), Melanie Signer (1/0), Elena Soriano (1/0), Pia Frei, Michelle Müller, Katharina Ott (1/1).

P.S.: Ich muss es einfach noch loswerden. Was mich diese Saison am meisten beeindruckt hat: Ich kenne keine andere Mannschaft, die nach Gehör spielt. Wenn in eurem Rücken jemand „jä“ ruft, dann spielt ihr den Pass, ohne aufzusehen, UND ER KOMMT AN!!! Ihr wisst gar nicht, wie gerne ich das auch könnte. 😉