Playoff, Spiel 2: Aufholjagd mit bitterem Ende

Nach dem Auswärtssieg zum Auftakt der Playoffserie waren die Riehenerinnen gewillt, zuhause in den Halbfinal einzuziehen. In den Startminuten war davon aber wenig zu sehen, wie schon im ersten Spiel wirkten die Gastgeberinnen gehemmt und nervös. So waren es die Gäste aus Semsales, die in der 8. Minute im Powerplay in Führung gehen konnten. Und keine 40 Sekunden später doppelten sie mit einem etwas glücklichen Treffer nach. Das war der Weckruf für Riehen. Sie agierten nun zielstrebiger und konnten durch Norina Reiffer verkürzen. Viele Chancen konnten sie sich aber weiterhin nicht erarbeiten, Semsales hatte den Schulbus, mit dem sie angereist waren, gleich vor dem eigenen Tor parkiert und liessen keine Schüsse zu. So war die Reihe wieder an den Gästen, die Führung auszubauen, Dafflon traf nach einem blitzsauberen Konter. Mit 1:3 ging es in die Pause, Riehen tat sich schwer mit der Angriffsauslösung und bekundete auch danach Mühe. Bloss, die Toren fielen nun plötzlich trotzdem. Hermann verkürzte in der 23. Minute mittels Penalty auf 2:3 und Rieder traf nur drei Minuten mit einem Wurstel-Tor zum Ausgleich. Das Momentum war nun auf Riehener Seite und es schien eine Frage der Zeit, bis das Führungstor fallen würde. Nach 29 Minuten konnte man dann endlich auch noch in Überzahl agieren, brachte sich aber mit einer Strafe wegen Torhüterbehinderung gleich wieder um den Vorteil. Und so konnte Semsales in der 32. Minute während 40 Sekunden in Überzahl agieren und sie taten dies sehr effizient – das 3:4 war die Folge. Und weil Riehen danach gleich nochmal eine Strafe kassierte, war der Ausgleich zunächst vertagt. Zwar konnte man sich in Unterzahl schadlos halten, doch nur 30 Sekunden später schlug es dann doch noch ein. Gespielt waren zu diesem Zeitpunkt knapp 36 Minuten. Nun wollte man das Zepter wieder in die Hand nehmen und noch vor der Pause den Anschluss wiederherstellen. Dies gelang jedoch nicht, mit einem satten Drehschuss konnten die Gäste aus dem Fribourgerland ihre Führung sogar noch ausbauen und so sah der Rückstand zur Pause mit 3:6 schon ziemlich brutal aus. Doch es blieben noch 20 Minuten und die hatten es in sich. Riehen störte nun früh, holte die Gegnerinnen hinter dem Tor hervor und zeigte schonungslos auf, dass Semsales im Spielaufbau ziemlich limitiert ist, man musste nämlich kaum einmal einen heiklen Konter aushalten. Auf der anderen Seite wollte es noch nicht so gelingen mit der Aufholjagd. Es brauchte ganze zehn Minuten, bis es Hermann gelang, den Ball im Kasten unterzukriegen. Doch Riehen drückte nun und in der 56. Minute kassierte Galley-Wicht eine Strafe – Überzahl Riehen. Der Ball lief dieses Mal gut und nach einem Abschluss von Reiffer konnte Hermann den Ball über die Linie drücken. Und nur eine Verschnaufpause später bediente Hermann ihre Mitspielerin Gilgen mit einem herrlichen Diagonalpass und diese hatte keine Mühe, den Ausgleich zum 6:6 zu realisieren. Es folgte die Verlängerung und dort hatte Semsales die Oberhand. Gleich dreimal mussten Pfosten und Latte für die geschlagene Junker retten, was den Glauben bei den Riehenerinnen nur weiter bestärkte, dass dieses Spiel das Letzte der Serie sei. Doch es kam alles anders. Nach einem Ballverlust fuhr Semsales einen Konter, der – nach Meinung des Schiedsrichters – regelwidrig gebremst wurde. Ein Allerwelts-Zweikampf, der in diesem Spiel Dutzende Male ungeahndet geführt wurde, hatte einen Penalty für die Gäste zur Folge. Dafflon schritt zur Tat und beendete die Verlängerung mit dem 6:7.

Damit geht die Serie morgen Sonntag in die entscheidende Runde. Semsales geniesst Heimrecht, von einem Heimvorteil kann man in dieser Serie nun nicht mehr sprechen. Die Riehenerinnen sind bestrebt, den Elan aus dem dritten Drittel mit nach Semsales zu nehmen und dort den Gruppensieger noch einmal zu schlagen.

UHC Riehen – UHT Semsales 6:7 n.V. (1:3, 2:3, 3:0, 0:1)
Sporthalle Niederholz, Riehen. – 100 Zuschauer. – SR: Fahrni. – Tore: 8. M. Vial (A. Vial; Ausschluss Brunner) 0:1, 9. A. Vial (Diserens) 0:2, 11. Reiffer (Rothenhäusler) 1:2, 14. Dafflon (Genoud) 1:3, 22. Hermann (Penalty) 2:3, 26. Rieder 3:3, 32. A. Vial (Ausschluss Hubler) 3:4, 36. Meyer 3:5, 40. Galley-Wicht 3:6, 51. Hermann 4:6, 57. Hermann (Ausschluss Galley-Wicht) 5:6, 58. Gilgen (Hermann) 6:6, 76. Dafflon (Penalty) 6:7. – Strafen: je 3×2 Minuten. – UHC Riehen: Junker; Hubler, Kauppinen, Heeb, Brunner, Hermann, Reiffer, Meya, Gilgen, Rothenhäusler, Rieder. – UHT Semsales: Favre; Ecoffey, Diserens, Genoud, Desplands, Galley-Wicht, A. Vial, Meyer, Giroud, M. Vial, Dafflon. – Best of 3: 1:1.