5. Liga: Derbytime an der Heimrunde

Wer sich das Derby ansehen wollte, musste früh aus den Federn. Kurz vor 10 Uhr wurde das Spiel angepfiffen, doch wach waren zu diesem Zeitpunkt die Akteure auf dem Feld bei weitem nicht. Beide Teams benötigten eine kurze Aufwachphase, bis man den Zuschauern anständiges Unihockey servieren konnte. Als erster sorgte Osswald für einen Weckruf, der einen abgefangenen Pass zum Riehener Führungstor verwertete. Es verstrichen etwa sechs Minuten, ehe sich Basel United auch mal in den Angriff wagte. Torhüter Jaquet konnte den Ball allerdings fangen und spedierte ihn gleich weiter zu Brändlin, der keine Mühe hatte, das 2:0 zu erzielen. Ein Start nach Mass. Doch wie so oft schlichen sich danach bereits die ersten Fehler ein. Ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ermöglichte den Baslern den Anschlusstreffer. Brändlin, herrlich freigespielt von Sigg, erzielte zwar nur wenig später das 3:1, doch danach kamen die Basler zu zwei einfachen Toren und konnten das Resultat wieder ausgleichen. Riehen, wieder aufgewacht, konnte auf einen weiteren schönen Pass von Jaquet zählen, der dieses Mal Jenny einsetzte – 4:3. Und als kurz danach die Riehener ein Powerplay aufziehen durften, dauerte es nur vier Sekunden, bis der Ball im Netz zappelte. Damit aber noch nicht genug, beide Teams durften noch je einmal jubeln, ehe der Schiedsrichter zum Seitenwechsel bat. Nach der Pause passierte lange Zeit nichts. Riehen suchte sein Heil nicht mehr in der Offensive und Basel war lange Zeit nicht in der Lage, sich nennenswerte Chancen zu erspielen. Es bedurfte einer Unterzahl der Riehener, die den Baslern nach einigen Anlaufschwierigkeiten das 6:5 ermöglichte. Doch nur Sekunden später konnte Osswald auf der rechten Seite durchbrechen und den Zweitore-Vorsprung wiederherstellen. Die Riehener wurden nun zunehmend in die Defensive gedrängt. Die Basler drückten auf den Anschlusstreffer und fanden ihn acht Minuten vor Schluss im Getümmel vor Jaquets Tor. Die Fehler im Angriff der Blauen häuften sich nun, mal für mal konnten die Basler gefährliche Situationen nicht in den Ausgleich ummünzen. Riehen wankte, fiel aber nicht. Osswald erhöhte mit einem Schuss von der Mittellinie vier Minuten vor Schluss erneut zum 8:6. Die Basler steckten nicht auf, kämpften weiter um jeden Zentimeter und erzielten das etwas glückliche 8:7. Und nun überschlugen sich die Ereignisse. Ein Riehener Angriff endete in einem Gegenstoss, bei dem zwei Basler gegen Jaquet scheiterten. Der nächste Konter der Riehener kullerte an den Pfosten und von dort ins Feld zurück. Es blieb noch eine Minute zu spielen und es rollte schon der nächste Konter aufs Basler Tor – wieder vertagte der Pfosten die Entscheidung. Basel griff an und kam zu einem Abschluss, den Jaquet entschärfte. Beim folgenden Freischlag stand Stauffiger zu nah und kassierte eine Strafe. Die verbleibenden 45 Sekunden musste Riehen in Unterzahl bestreiten und tat dies souverän, Basel konnte keinen weiteren Abschluss verzeichnen. So blieb es bei einem letztlich glücklichen, aber hochverdienten 8:7 für Riehen.
Gegen Sissach war vor allem eine defensive Steigerung gefragt. Soviel vorneweg: es gelang nicht. Zwar ging Riehen auch in diesem Spiel wieder durch Osswald und Brändlin mit 2:0 in Führung, doch Sissach glich das Geschehen rasch aus und riss die Führung an sich. Das Riehener Spiel war deutlich konstanter als zuvor, jedoch konnte man sich auch nicht allzu viele Chancen erarbeiten. Es bedurfte wieder einmal eines Befreiungsschlags von Jaquet, der zur Idealvorlage für Brändlin wurde; 3:3. Doch nur wenige Sekunden später musste man das 3:4 hinnehmen, dies war gleichzeitig das Pausenresultat. Nach der Pause kam es dick. Osswald verlor das Bully und der Spieler spedierte den Ball nach zwei Schritten gleich am verdutzten Jaquet vorbei ins Netz. Das sass. Riehen brauchte ein paar Momente, um sich davon zu erholen, kam dann aber immer besser in Fahrt. Sie standen nun näher bei den Gegnern und störten diese erfolgreicher bei deren Angriffsauslösung. Einen solchen gewonnenen Ball lenkte Brändlin zu Osswald, der aus zwölf Metern traf. Und zwei Minuten später erzielte ebendieser Osswald mit einem Buebetrickli den Ausgleich. Das Spiel war da schon lange gekippt. Brändlin und Sigg kombinierten sich mit einem herrlichen Doppelpass durch die Abwehr, Brändlin traf zum 6:5. Danach war die Reihe an Jenny, der den Torhüter mit einem satten Schuss in der nahen Ecke erwischte. Und als der Anschlusstreffer fiel, begannen Brändlin und Sigg wieder mit dem Kombinationsspiel, dieses Mal durfte Sigg einschieben. Mit dem 8:6 im Rücken schlich sich wiederum der Schlendrian ein. Ein langer, hoher Ball konnte nicht aus der Gefahrenzone gespielt werden, das 8:7 war Tatsache. Doch Riehen wusste ja bereits aus dem ersten Spiel, wie mit einer solchen Situation umzugehen ist. Und machte es gleich noch einen Zacken besser. Stauffiger passte den Ball auf Jenny und dieser sorgte mit dem 9:7 für die Entscheidung und eine entspannte Schlussphase.
Alles in allem war es der gewohnte Auftritt, den die Riehener 5. Liga-Herren an ihrer Heimrunde zeigten. Man spielt gut mit, doch sobald man mit zwei Toren führt, hört man auf, zu spielen und macht es wieder spannend. Doch meist behält man das bessere Ende für sich, weshalb man nun vor der letzten Runde nicht mehr vom vierten Platz zu verdrängen ist. Das war vor der Saison von dieser neu formierten und noch ziemlich unerfahrenen Truppe nicht zu erwarten und darauf darf man mit Sicherheit stolz sein.

UHC Riehen: Jaquet (Torwart; 3 Assists), Sigg (1 Tor/2 Assists), Li Wan Po (0/0/2 Strafminuten), Brändlin (5/3), Schneider, Stauffiger (0/2/2), Jenny (4/0), Pfäffli, Osswald (7/1).