Das Spiel begann mit drei Paukenschlägen. Zuerst liefen die Teams begleitet von Lichtshow und Nebelmaschine in die schmucke MZH Blatt ein. Danach benötigte Zaugg lediglich elf Sekunden, um den ersten Abpraller von Torwart Graf zu verwerten und Riehen mit 1:0 in Führung zu bringen. Und dann wurde Diethelm so unglücklich aus dem Feld in die Zuschauer gedrückt, dass er im Sturz eine Zuschauerin gleich ausknockte. An der Stelle gute Besserung! Auf dem Feld ging die Action weiter. Fries konnte in der 3. Minute einen Querpass von Brändlin wuchtig zum 2:0 einnetzen. Doch lediglich 17 Sekunden später verkürzte Hinwil durch Zeder; es sollte nicht sein letzter Weitschusstreffer an diesem Nachmittag sein. Danach fasste Hinwils B. Rothenfluh eine Strafe. Daraus resultierte aber nichts Zählbares, denn nachdem Riehen den Ball verloren hatte, nahm Hinwil aber den Torhüter raus und liess den Rest der Strafe verstreichen. Beide Teams waren nun im Spiel angekommen und nach knapp elf Minuten war auch das Score wieder ausgeglichen, van Haaften hatte wie so oft in dieser Serie mit einem Drehschuss für seine Farben getroffen. Danach übernahm Riehen wieder das Kommando, liess Ball und Gegner laufen und konnte in der 14. Minute durch Strickler wieder in Führung gehen. Und keine vier Minuten später erhöhte Wingeier gar auf 4:2. Mit diesem Zwischenstand pfiff das Schiffs-Horn zur ersten Pause.
Nach dem ersten Seitenwechsel wollte den Riehenern zuerst nichts mehr gelingen. Und so konnte Hinwil dank zwei Toren von Zeder bis zur 28. Minute wieder ausgleichen. Doch Riehen riss das Spieldiktat erneut an sich und konnte dank Wingeier wieder mit 5:4 vorlegen. Danach kassierte Hinwil die zweite Strafe und dieses Mal dauerte es nur 32 Sekunden, bis Strickler den Ball mit einem platzierten Schuss zur neuerlichen Zweitore-Führung im Kasten unterbrachte. Danach durfte sich Riehen im Unterzahlspiel präsentieren – Brändlin wurde für ein Allerweltsfoul auf die Bank geschickt. Man hielt lange Zeit dagegen, doch kurz vor Ablauf der Strafe musste man dennoch den Treffer hinnehmen. Da kam es umso gelegener, dass Strickler wenige Sekunden vor der Pause einen Pass von Osswald aus kurzer Distanz verwerten konnte. Das zweite Drittel ging somit unentschieden aus und der Schlussabschnitt musste über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Und in diese definitiv letzten 20 Minuten der Saison ging Riehen mit einer wilden Entschlossenheit, den Sieg nach Hause zu schaukeln. Angefeuert von zahlreichen frenetischen Fans, die von überall her angereist waren, ging Riehen nach 42 Minuten erstmals mit drei Toren in Führung. Doch die Hinwiler stemmten sich nun vehement gegen die drohende Niederlage und hatten in der Person von Zeder einen Spieler, der dem Spiel den Stempel aufdrückte. Mit einem Hattrick glich er bis zur 53. Minute das Spielgeschehen wieder aus, es stand nun 8:8. Dies veranlasste die Riehener, das Time-Out zu nehmen. Und diese Auszeit war der letzte Wendepunkt des Spiels. Die Hinwiler, die fast das ganze Spiel über mit zwei Blöcken spielten, wurden zusehends müder und vernachlässigten die Deckungsarbeit. Und dies offerierte Strickler das kleine bisschen Raum, das er für seine Dribblings benötigt. Zu beschreiben, was er vor dem Tor mit Ball und Gegner machte, ist schwer. Man muss es selber gesehen haben. Auf jeden Fall tanzte er zwei Gegner mitsamt Torhüter aus und schob flach zum 9:8 ein. Und etwas mehr als eine Minute später wurde er von Zaugg angespielt und drosch den Ball zum 10:8 in die Maschen. Nun musste Hinwil etwas mehr als drei Minuten vor Schluss das Time-Out nehmen. Sie spielten fortan ohne Torwart, dafür mit vier Feldspielern, brachten aber keinen Schuss mehr auf den Kasten von Jasper Frei. Vielmehr waren es die Riehener, die den Ball lange Zeit in den eigenen Reihen halten konnten und mit dem Gegner Katz und Maus spielten, bis die restlichen Sekunden von der Uhr waren.
Danach gab es kein Halten mehr. Riehen konnte sich im entscheidenden Spiel auswärts durchsetzen – nach dem ersten Spiel schien das noch ein Ding der Unmöglichkeit. Damit geht eine spannende, aufreibende und emotionale Serie zu Ende. In allen Spielen – ausser dem ersten – entschieden Details über Sieg und Niederlage. Letztendlich liess wohl das breitere Kader und die spielerische Komponente das Pendel auf die Riehener Seite ausschlagen. Damit verabschieden sich die 1. Liga-Herren in die Sommerpause. Dies natürlich nicht, bevor gewissen Leuten gedankt wurde:
Ein ganz herzliches Dankeschön geht an alle Zuschauer, ganz besonders an die von Riehen, welche zahlreich erschienen waren und uns mit der lautstarken Unterstützung den nötigen Kick gaben, um die Serie auf unsere Seite zu zwingen. Dass wir auch den Support von ganz Spreitenbach auf unserer Seite wussten, hat uns sehr gefreut! Und das an eurem ersten Weekend der Sommerpause… Ein weiteres Dankeschön geht an die drei Schiedsrichter, die die fünf Partien geleitet haben. Es waren gewiss keine einfachen Spiele, doch ihr konntet stets die Emotionen soweit kontrollieren, dass man sich aufs Unihockeyspielen konzentrieren konnte. Und letztlich ein Dankeschön an Hinwil-Tann, das uns fünf packende Krimis geboten hat. Wir sind sicher, dass ihr euch nächste Saison wieder eine Chance zum Aufstieg erarbeiten werdet. Einen herzlichen Dank an Didi, Roger und Andi, die nicht einsatzfähig waren und uns unterstützten, wo es nur ging (und nebenbei wohl mehr litten als wir selbst). Und das grösste Dankeschön zum Schluss geht an Thierry und Claudio: Ihr schmeisst diesen Laden Woche für Woche und werdet mit der Doppelbelastung Spieler/Trainer so gut fertig, dass ihr uns auch gleich noch mit Toren zu den wichtigsten Siegen führt. Was ihr für dieses Team leistet, ist erstklassig – im wahrsten Sinn des Wortes. Danke für alles! <3 Emotion Hinwil-Tann – UHC Riehen 8:10 (2:4, 3:3, 3:3)
MZH Blatt, Tann. – 157 Zuschauer. – SR Hilpert. –
Tore: 1. P. Zaugg (C. Strickler) 0:1. 3. J. Fries (M. Brändlin) 0:2. 3. D. Zeder 1:2. 11. A. van Haaften (B. Rothenfluh) 2:2. 14. C. Strickler (M. Frei) 2:3. 17. D. Wingeier (M. Brändlin) 2:4. 22. D. Zeder 3:4. 28. D. Zeder (F. Mäder) 4:4. 30. D. Wingeier 4:5. 33. C. Strickler (M. Frei; Ausschluss Hinwil-Tann) 4:6. 37. D. Zeder (S. Zeder; Ausschluss Riehen) 5:6. 39. C. Strickler (M. Osswald) 5:7. 43. D. Wingeier 5:8. 44. D. Zeder 6:8. 50. D. Zeder (F. Mäder) 7:8. 53. D. Zeder 8:8. 56. C. Strickler 8:9. 57. C. Strickler (P. Zaugg) 8:10. –
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Hinwil-Tann. 1mal 2 Minuten gegen Riehen. –
Emotion Hinwil-Tann: Graf (Tor), Cuérel (Tor, nicht eingesetzt); Baumann, Ditttli, Keller, Mäder, B. Rothenfluh, S. Rothenfluh, Rutishauser, Steiger, van Haaften, D. Zeder, S. Zeder.
UHC Riehen: J. Frei (Tor), Waldburger (Tor, nicht eingesetzt); Brändlin, Diethelm, Durrer, M. Frei, Fries, Osswald, Strickler, Suter, Wingeier, Zaugg. –
Bemerkungen: 53. Time-Out Riehen, 57. Time-Out Hinwil. Beste Spieler: D. Zeder (Hinwil-Tann), C. Strickler (Riehen).