Die Löwenjagd in Oensingen

Im Cup 1/16 Final trafen die UHC Riehen Damen 1 am Freitag 14.09.2018 auf die SC Oensingen Lions, so wollte es das Los. Ausgerechnet auf den Gegner, welchem man letzte Saison in der letzten Meisterschaftsrunde noch den Playoffplatz übergeben musste. Es konnte eine sehr spannende Cup-Partie erwartet werden, ohne einen absoluten Favoriten, da beide Mannschaften nach wie vor in der gleichen Liga spielen. Dieses Spiel aber sollte alles bieten was sich die Fans erhofften und alle verliessen am Ende die Halle im Wissen, dass sie sich noch lange an diesen Abend erinnern würden.
Das Spiel wurde pünktlich um 20.30 Uhr angepfiffen und bereits nach wenigen Sekunden war auf beiden Seiten klar, dass es kein Spaziergang werden würde. Hart aber fair war die Devise und wurde vom Schiedsrichter wie angekündigt toleriert. Nach gut zwei gespielten Minuten jubelten die Riehenerinnen bereits ein erstes Mal. Stephanie Heeb erzielte das erste Tor des Spiels. Nach sieben Minuten konnte Oensingen zwar ausgleichen und verbuchte auch die einte oder andere Chance, es war aber der UHC welcher mit einem 2:1 Vorsprung in die Pause gehen konnte. Die in Unterzahl spielenden Riehenerinnen eroberten in der 18.Minute den Ball durch Norina Reiffer. Nach einem kurzen Sprint und einem starken Pass hatte Jacqueline Brunner keine Mühe mehr den Ball über die Linie zu befördern.

Das zweite Drittel wurde für einmal etwas verschlafen. Der SC Oensingen Lions konnte kurz nach Anpfiff zum 2:2 ausgleichen. Tanja Hell konnte zwar in der 29. Spielminute mit einem herrlichen Schuss ins Lattenkreuz die erneute Führung erzwingen, lange halten konnte Riehen diese jedoch nicht. Innerhalb vier Minuten musste Rebecca Junker auch gleich viermal den Ball aus dem Netz fischen. Plötzlich lag Oensingen mit 6:3 vorne. Es drohte der frühe K.O. Schlag. Aber wer die Städterinnen kennt, weiss, dass sie niemals aufgeben. Nur zwanzig Sekunden nach dem 6:3 verkürzte Norina Reiffer auf 6:4. Obwohl noch etwas mehr als sechs Minuten zu spielen waren, musste der UHC jedoch mit einem zwei Tore Rückstand in die Pause gehen. Es blieben aber noch zwanzig Minuten um das Ausscheiden im Cup zu verhindern, im Kleinfeldunihockey eine Ewigkeit. Die Blöcke wurden nochmals umgestellt und sämtliche Reserven mobilisiert.

Mit einem Energieanfall stürmte Leonina Rieder über das halbe Feld, hinter das gegnerische Tor um dann blitzschnell vor dem gegnerischen Torhüter aufzutauchen und eiskalt einzuschieben. Nur noch 6:5 und noch siebzehn Minuten zu spielen. Die Spannung stieg, die Nerven wurden je länger je mehr strapaziert. Pfosten und Lattenschüsse waren auf beiden Seiten zu beklagen. Riehen versuchte das Spiel immer mehr an sich zu reissen und dies gelang auch immer besser. Nur das Tor zum Ausgleich wollte und wollte nicht fallen, die Chancen waren aber sicherlich da. Die Zeit begann langsam aber sicher davon zu laufen. Die letzte Chance in einem solchen Fall ist meistens die Torhüterin durch eine zusätzliche Feldspielerin zu ersetzen. Riehen versuchte genau dies und wurde durch einen weiteren Treffer, eine Minute zwanzig vor dem Ende, durch Tanja Hell belohnt. Ausgleich 6:6, noch etwas mehr als eine Minute zu spielen und es würde wieder zur Verlängerung kommen wie bereits vor zwei Jahren. Ein eher kleinlich gepfiffener Freistoss fünfzig Sekunden vor dem Ende ermöglichte Oensingen jedoch die Chance wieder in Führung zu gehen. Und tatsächlich gelang es ihnen irgendwie die Lücke in der Mauer zu finden und mit 7:6 davon zu ziehen. Alles aus und vorbei? Wars das? Musste man sich wirklich damit abfinden, nicht mehr im Cup dabei zu sein? Nein, aufgeben ist nicht mehr. Das Team hat sich seit dem bitteren aus im Frühling zusammengerafft und weiss was es kann. Es blieben ja noch fünfzig Sekunden zu spielen. Also wieder mit vier gegen drei. Volles Risiko, keine Rücksicht auf Verluste und dies wurde belohnt. Acht Sekunden vor dem Aus konnte Hanna Meier den Ball irgendwie noch über die Linie drücken. Es folgte die Verlängerung, wie gehabt im «Sudden Death» Modus. Noch einmal mussten alle Reserven angezapft werden. Die Spannung stieg ins unermessliche, wer würde dieses Spiel gewinnen? Nach nur einer Minute in der Verlängerung war klar, dass es Riehen ist. Norina Reiffer erzielte ihren zweiten Treffer an diesem Abend und trieb damit die Löwinnen ins Tal der Tränen. Auf Riehener Seite ist die Freude jedoch grenzenlos, es wird gejubelt und gefeiert, den Frust über den verlorenen Playoffplatz im Frühling vergessen und die Rechnung beglichen. Im 1/8 Finale treffen die UHC Riehen Damen auf emotion Weinfelden, dieses Spiel wird in Riehen stattfinden. Das Datum ist noch nicht bekannt, jedoch würde sich das Damen 1 Team sehr darüber freuen möglichst viele Fans zu begrüssen.

Tor: Rebecca Junker/ Sarah Trümpy
Feldspielerinnen:
Aline Steiner/ Tanja Hell/ Norina Reiffer/ Jacqueline Brunner/ Stephanie Heeb/ Hanna Meier/ Meret Fricker/ Leonina Rieder / Josephine Strebel/ Amélie Strebel / Cécile Erbsland