Die Herren des UHC Riehen stehen dank einer grundsoliden Leistung zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im Achtelfinal des Ligacups. Sie bezwingen auswärts den unterklassigen UHC Chermignon diskussionslos mit 18:2.
Den letzten Feinschliff holte man sich am Wochenende zuvor beim Sursee-Cup, wo man sich nach einem Kaltstart stetig steigern konnte und am Ende des Tages dem späteren Turniersieger ein Unentschieden abtrotzen konnte. Am Tag des Cupspiels mussten die Riehener früh aus den Federn und reisten mit dem Zug nach Chermignon, das oberhalb von Siders im Wallis liegt. Anpfiff war bereits um 11 Uhr morgens; es wurde gemunkelt, dass sich einige Spieler der Gastgeber den Nachmittag für die jährliche Weinwanderung von Siders nach Salgesch freihalten mussten.
Riehen war das wachere Team und stellte die Walliser von Beginn weg vor Probleme in der Auslösung. Der hektische Beginn wurde durch eine Strafe gegen das Heimteam etwas beruhigt und brachte den Riehenern die Führung ein. Danach wogte das Spiel hin und her, einige Abschlüsse fanden den Weg aufs Tor von Andreas Waldburger, der allerdings sämtliche Versuche abwehrte. In der Offensive liess man Ball und Gegner laufen und netzte dreimal in ähnlicher Weise ein. Kurz vor Drittelsende liess sich dann auch der UHC Chermignon das erste Tor notieren, doch die Riehener konnten mit einer 4:1-Führung in die erste Drittelspause gehen. In der Garderobe nahm man sich vor, weniger hastig zu agieren, sowie Ball und Gegner laufen zu lassen.
Dies gelang äusserst gut. Bereits nach drei Minuten gelang den Riehenern ein Doppelschlag innert vier Sekunden und man liess kaum mehr Chancen der Gastgeber zu. Selbst schraubte man das Score kontinuierlich in die Höhe, sodass es zur Spielmitte bereits 9:1 stand. Ein kurzes Strafen-Intermezzo (zuerst 2 Minuten gegen Riehen, danach 2 Minuten gegen Chermignon) bremste die Torproduktion ein wenig, und als dann wieder 3 gegen 3 gespielt wurde, glich Riehen den Nachholbedarf schnell aus und stellte vor der Pause noch innert zehn Sekunden auf 14:1.
Dass dann im Schlussdrittel der Schlendrian Einzug hielt, versuchte man zwar mit eindringlichen Worten zu verhindern, ganz vermeiden liess es sich aber doch nicht und so kassierte man in der 46. Minute ein zweites Tor. Es brauchte darum eine Auszeit, in der man alle Gedanken sortierte und den Fokus nochmal auf die letzten zehn Minuten richtete. Dies gelang dann ordentlich, die Riehener mussten kein weiteres Tor mehr zulassen und erzielten noch den einen oder anderen Treffer. Zum Schluss stand ein 18:2 auf der improvisierten Anzeigetafel, was den Spielverlauf widerspiegelte.
Wie schon in der vorherigen Runde zog man also dem Gegner im Mitteldrittel den Zahn. Mit der über weite Strecken sehr konzentrierten Leistung in der Defensive fanden die Chermignonnards keine Mittel und Wege, sich in gefährliche Abschlusspositionen zu bringen und Torwart Andreas Waldburger verbrachte so einen ungewohnt ruhigen Mittag.
Damit steht der UHC Riehen im Achtelfinal des Liga-Cups und trifft dort auf die Flying Penguins aus Niederwil. Das 1. Liga-Team war letzte Saison in den Playoff-Viertelfinals, gehört also zu den aktuell besten acht Teams der Schweiz. Als unterklassiges Team geniesst der UHC Riehen Heimrecht, das Spiel wird aller Voraussicht nach am 15. Oktober ausgetragen.
UHC Chermignon – UHC Riehen 2:18 (1:4, 0:10, 1:4)
Martelles, Chermignon. – 25 Zuschauer:innen. – SR: Fernandes.
Tore: 5:13 Osswald (Meister; Ausschluss Chermignon) 0:1, 7:55 Zaugg (Meister) 0:2, 11:17 Meister (Zaugg) 0:3, 15:00 Stauffiger (Schmutz) 0:4, 18:30 Lagger (Sonzogni) 1:4, 22:33 Zaugg (G. Gaggiotti) 1:5, 22:37 Osswald 1:6, 26:38 G. Gaggiotti (Meister) 1:7, 27:40 Peyron 1:8, 28:27 Meister 1:9, 32:05 Fitz (Waldburger) 1:10, 34:00 Fitz 1:11, 39:12 Meister (Zaugg; Ausschluss Chermignon) 1:12, 39:50 A. Gaggiotti (G. Gaggiotti) 1:13, 39:59 Osswald (Brändlin) 1:14, 45:14 Debons 2:14, 48:53 A. Gaggiotti (Meister) 2:15, 51:50 Peyron 2:16, 57:06 Brändlin 2:17, 58:54 Schmutz 2:18.
Strafen: 2×2’ gegen Chermignon, 1×2’ gegen Riehen.
Bemerkungen: 49:37 Timeout Riehen.
UHC Riehen: Andreas Waldburger (Tor); Mathis Brändlin, Adrian Diethelm, Benjamin Fitz, Aurelio Gaggiotti, Gian Gaggiotti, Simon Mangold, Thierry Meister, Marc Osswald, Oliver Peyron, Adrian Schmutz, Reto Stauffiger, Pascal Zaugg.
Autor des Berichts: Marc Osswald